Projekt ?Pawsthesis“
Prototyp für Beinprothese für Hunde mittels 3D-Druck
Augsburg/BB – Wenn dem ?besten Freund des Menschen“ eine Pfote oder gar ein ganzes Bein fehlt, ist das eine Qual für Tier – und auch für die Halter. Zwei Studierende der Universit?t Augsburg entwickeln im Rahmen des Projekts ?Pawsthesis“ Prototypen von Beinprothesen. Dies k?nnte mittelfristig eine gute L?sung für derart gehandicapte Hunde werden. ? Ein bereits mittels 3D-Drucker gefertigter Prototyp geht über einen ?starre Krücke“ hinaus und vereint Gelenk-, Federungs- und Verbindungssysteme, mit dem Ziel den natürlichen Bewegungsablauf des Hundes wiederherzustellen. Um das Produkt in einem Startup zur Marktreife zu führen, werden die beiden Studenten Dominik Hogen und Simon Schu? durch das F?rderprogramm EXIST-Gründungsstipendium des Bundesministeriums für Wirtschaft und Energie (BMWi) und die Universit?t Augsburg unterstützt. Die Idee für ?Pawsthesis“ entstand im Projektseminar ?3D-Drucken“ an der Universit?t Augsburg. Die Aufgabenstellung war es, ein Produkt zu entwickeln, mit 3D-Druck herzustellen und dazu einen Businessplan zu erstellen. Dominik Hogen und Simon Schu?, beide Studierende des Studiengangs Wirtschaftsingenieurwesen entschieden sich für ?Prothesen für Tiere“ und erstellten zu ihrer Idee einen Post auf Facebook. ?Daraufhin meldeten sich innerhalb weniger Tage über 80 Menschen, haupts?chlich Hundebesitzer, die uns, mit teils herzzerrei?enden Hintergrundgeschichten, fragten, ob wir nicht für ihren Hund eine Prothese entwickeln k?nnten“, erinnert sich Schu?. Dies war der letzte Ansto?, nun die Idee in die Tat umzusetzen. Im Projektseminar ?3-D Drucken“ designten sie den ersten nahezu funktionsf?higen Prototyp einer Prothese für Hunde. Der erste tierische Projektpartner für die Prothese war Dackel Bruno, dem seit seinem dritten Lebensjahr das linke Vorderbein fehlt. Erste Gehversuche waren m?glich, jedoch ist das Hundetraining mit der Prothese noch eine gro?e Herausforderung. Die von den Studenten gew?hlte Produktionsmethode (additive Fertigung) hervorragend für die Gestaltung von individuellen Prothesen geeignet, da sie eine hohe Flexibilit?t bei der Herstellung und Gestaltung aufweist und auch kostengünstig in der Produktion ist. ?Gerade in der jetzigen Projektphase, wo der Schwerpunkt noch sehr auf dem Prototyping liegt, haben wir durch die additive Fertigung viele M?glichkeiten“, sagt Schu?. Diese Produktionsmethode erlaubt auch im sp?teren Vertrieb eine hohe Individualisierung der Prothese bei gleichzeitig geringen Produktionskosten. Schu? und Hogen werden zudem Photogrammmetrie und ?Mass Customization“ nutzen, um an die jeweiligen Hundek?rper angepasste Prothesen wirtschaftlich anzubieten. Die Weiterentwicklung des Prototyps erfolgte im Rahmen von interdisziplin?ren Bachelorarbeiten am Lehrstuhl für Experimentalphysik V und in der Arbeitsgruppe Wirtschaftsinformatik, insb. Finanz- & Informationsmanagement. Hierbei konnten weitere ?tierische Projektpartner, aber vor allem wichtige Know-How-Tr?ger aus kynologischen und veterin?rmedizinischen Bereichen“ als Unterstützer gewonnen werden. Die Entwicklung der Prothesen für Hunde begleiten seither unter anderem Personen aus der Veterin?rmedizin sowie eine Tierphysiotherapeutin. Das EXIST-Gründungsstipendium er?ffnet Dominik Hogen und Simon Schuss die faszinierende M?glichkeit das anspruchsvolle Produkt weiterzuentwickeln. Sie m?chten hierbei den Nutzerkreis ausbauen und die Funktionalit?t sowie die verwendeten Materialien optimieren. Dabei wird das Team fachlich und organisatorisch von Priv.-Doz. Dr. Stephan Krohns am Lehrstuhl Experimentalphysik V und Dr. Tobias Gaugler an der Professur für Wirtschaftsinformatik, insb. Finanz- & Informationsmanagement betreut. Claudia Lange-Hetmann vom Career Service und Mitglied im EXIST-Potentiale-F?rderprojekt an der Universit?t Augsburg unterstützt das Team im Networking mit Projektpartnern im inner- und au?eruniversit?ren Umfeld. Das Team Pawsthesis erh?lt im Digitalen Zentrum Schwaben (DZ.S) eine weitere wichtige Heimat. Das DZ.S unterstützt umfassend bei Fragen zum Coaching und dem Gründungsprozess. Das DZ.S, fungiert seit 2015 als EXIST-Gründungsnetzwerk und bietet Gründerinnen und Gründern viele Angebote und M?glichkeiten am Standort Augsburg. Aus einer Idee hat sich etwas Gr??eres entwickelt und so ist ?dieses Projekt viel mehr als nur eine Gesch?ftsidee, es ist für uns zu einer Herzensangelegenheit geworden“, so Simon Schu?. Dominik Hogen konzentrierte sich w?hrend des Studiums auf betriebswirtschaftliche Themen wie z.B. Customer Relationship Management, nachhaltiges Ressourcen- und Umweltmanagement und Fertigungstechnik. Er übernimmt daher die Verantwortung für Marketing und Vertrieb, Finanzplanung und Auftragsabwicklung. Simon Schu? fokussierte sich im Studium auf naturwissenschaftliche Themen, wie z.B. ressourceneffiziente Produktion, Materialwissenschaften und technische Physik. Deshalb kümmert sich Simon um die Bereiche Entwicklung, Konstruktion sowie die Qualit?tssicherung.
E-Mail:
stephan.krohns@physik.uni-augsburgphysik.uni-augsburg.de ()
Idee getrieben von einem Post auf Social Media
3D-Druck für individuelle Prothesen
Weiterentwicklung des Prototyps
Mit Gründungsstipendium zum Start-Up
?ber die beiden Pawsthesis-Gründer
Wissenschaftlicher Ansprechpartner