CARE REGIO: Bayerisch Schwaben wird Leitregion für digitale Pflege
Universit?t Augsburg mit Entwicklung eines Data Lake für Pflegedaten beteiligt
Augsburg/CH - In Bayerisch Schwaben entsteht mit dem Projekt CARE REGIO eine Leitregion für die digital unterstützte Pflege der Zukunft. Das Verbundprojekt der Hochschulen Kempten, Neu-Ulm, Augsburg, der Universit?t und des Universit?tsklinikums Augsburg wird vom Bayerischen Staatsministerium für Gesundheit und Pflege mit rund 6,1 Millionen Euro gef?rdert. Am 18. M?rz überreichte Staatsminister Klaus Holetschek den F?rderbescheid. Die Universit?t Augsburg konzipiert, entwickelt und evaluiert in ihrem Teil des Projekts einen sogenannten data lake, der Datensammlungen zwischen Pflegeinstitutionen harmonisieren kann. ? Rund 3,5 Millionen Menschen in Deutschland sind pflegebedürftig, mit einem weiteren Anstieg muss in Zukunft gerechnet werden. Der allgemeine Kostendruck im Gesundheitswesen, der Fachkr?ftemangel und gestiegene Anforderungen belasten die Pflegekr?fte. Modernen Technologien k?nnen die Qualit?t der pflegerischen Versorgung zu verbessern und Zeiteinsparungen erzielen. Nachhaltige Konzepte für eine zeitgem??e, digital unterstütze Pflege zu entwickeln, ist Ziel des Forschungsprojekts CARE REGIO, das mit rund 6,1 Millionen Euro vom bayerischen Gesundheitsministerium gef?rdert wird. Gemeinsam entwickeln die Hochschule Kempten als Projektleiterin, die Universit?t Augsburg, die Hochschulen Neu-Ulm und Augsburg sowie das Universit?tsklinikum Augsburg in Bayerisch-Schwaben eine Leitregion für digitale Pflege. Etablierte Strukturen und alle Betiligten sollen darin vernetzt werden. Alle bestehenden Versorgungsstrukturen in der Pflege werden analysiert und neue M?glichkeiten zur Erleichterung und Unterstützung basierend auf technisch-digitalen Systemen oder Prozessen aufgezeigt. Gemeinsam mit den Pflegebeteiligten erproben und diskutieren die Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler diese M?glichkeiten. Für die Durchführung werden Praxispartner wie Seniorenheim und ambulante Pflegedienste akquiriert, die einen Zugang in die Pflegepraxis sicherstellen. An der Universit?t Augsburg wird ein data lake für Pflegedaten konzipiert, entwickelt und evaluiert. Er soll eine Harmonisierung von Datensammlungen zwischen Pflege-Institutionen erm?glichen. Ziel ist es, relevante Daten für Forschung und Ausbildung zu generieren und diese inter-institutionell austauschbar zu machen. Damit k?nnen digitalisierte Forschungs- und Lehrprojekte in der Pflege vorangebracht und realisiert werden, die wiederum bessere Pflege und effektivere Prozesse erm?glichen. Datenschutz spielt bei diesem Vorhaben eine übergeordnete Rolle. ?Unser Forschungsfeld liegt an den Schnittstellen zwischen Medical Data Science, Datenintegration und der klinischen Forschung“, erkl?rt Frank Kramer, Professor für IT-Infrastrukturen für Translationale Medizinische Forschung an der Fakult?t für Angewandte Informatik. ?Wir werden den Weg von der Erfassung bis zur Auswertung und Interpretation von forschungsrelevanten Daten in der Pflege begleiten und streben eine st?rkere Verzahnung von Informatik und Medizin an.“ Jens O. Brunner, Professor für Health Care Operations/Health Information Management an der Wirtschaftswissenschaftlichen Fakult?t betrachtet mit seinem Team einen spezifischen Pflege-Anwendungsfall. Daten aus dem Pflege-data lake werden systematisch analysiert, ausgewertet und der konkrete Pflegeprozess auf einer Station im Hinblick auf den Ressourcenbedarf analysiert, um strukturelle Verbesserungspotentiale ausfindig machen zu k?nnen. ?Das Projekt wird uns neue Forschungserfolge im Bereich der Prozessoptimierung in der Pflege erm?glichen. Insbesondere werden wir datengetriebene Verfahren für die effektive und effiziente Pflege entwickeln. Das Universit?tsklinikum Augsburg als unser Anwendungspartner wird zuerst von den Ergebnissen profitieren,“ sagt Brunner. Das Verbundprojekt CARE REGIO entwickelte sich im Rahmen des Netzwerks Pflege Digital Bayern. In Phase 1 wurden von Juli 2019 bis September 2020 bereits bestehende Versorgungsstrukturen analysiert, Expertenbefragungen durchgeführt und konkrete Anwendungsf?lle identifiziert. Basierend auf den Ergebnissen wurde ein Konzept mit zentralen Handlungsfeldern erarbeitet. Darauf aufbauend sollen in Phase 2 konkrete Ma?nahmen für Verbesserungen der Rahmenbedingungen, Prozesse und Technologien in sechs Teilprojekten implementiert und evaluiert werden. Bayerns Gesundheits- und Pflegeminister Klaus Holetschek betonte bei der ?bergabe des F?rderbescheids: ?Wir müssen die Pflege zukunftssicher machen. Das ist eine unserer zentralen Aufgaben. Die Zahl der Pflegebedürftigen steigt, die Anforderungen an den Pflegeberuf nehmen zu. Hier brauchen wir innovative, kluge L?sungen – und das Projekt CARE REGIO setzt genau an dieser Stelle an. Ich unterstütze das Projekt deshalb gerne und freue mich, dass sich die geballte Fachkompetenz in der Region zusammentut, um Schwaben als Leitregion für die Pflege Digital zu etablieren und damit auch den Pflegeberuf weiterzuentwickeln.“
E-Mail:
frank.kramer@informatik.uni-augsburginformatik.uni-augsburg.de ()
E-Mail:
jens.brunner@uni-auni-a.de ()
Pflegedaten im data lake sammeln und harmonisieren
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