Studierende setzen Pr?ventionsprojekte in der Region und an der Universit?t Augsburg um
Interdisziplin?re Handlungskompetenz fürs Berufsleben
Gesundheitsf?rderung und Krankheitspr?vention stehen im Mittelpunkt eines interdisziplin?ren Projektes, in dem Erziehungswissenschafts- und Medizinstudierende sich gemeinsam Handlungskompetenz im Bereich Gesundheitsf?rderung und Pr?vention für ihren sp?teren Berufsweg erarbeiten und gleichzeitig Initiativen zur Gesundheitsf?rderung in der Universit?t, der Stadt und der Region Augsburg ansto?en. ?Das Projekt ist eine Initiative des Lehrstuhls für Medizindidaktik und Ausbildungsforschung sowie des Lehrstuhls für P?dagogik. Kooperationspartner sind die AOK Bayern und die ?Gesundheitsregionenplus“ des Bayerischen Staatsministeriums für Gesundheit und Pflege. ?Im Wintersemester 2022/2023 sind nun erste Projekte für die Stadt Augsburg, die Landkreise Augsburg und Aichach-Friedberg sowie die Universit?t von den Studierenden umgesetzt worden, es geht um Suizidpr?vention, Schülergesundheit, Seniorenberatung und riskanten Internetkonsum von Studierenden. Eine Projektgruppe führte mit Schülerinnen und Schülern aus den achten und neunten Klassen eines Augsburger Gymnasiums Workshops zur psychischen Gesundheit und Suizidpr?vention durch. Suizid ist nach Studienlage die zweith?ufigste Todesursache bei jungen Menschen zwischen 15 und 25 Jahren, über ein Drittel aller Jugendlichen berichten in Befragungen über Suizidgedanken. Ma?nahmen zur Pr?vention riskanter Internetznutzung für Studierende erarbeitete eine zweite Projektgruppe in Kooperation mit dem Gesundheitsmanagement der Universit?t Augsburg. Studierende sind im Vergleich zu Gleichaltrigen st?rker gef?hrdet, eine Internetsucht zu entwickeln. Und tats?chlich ergab eine Befragung, die im Rahmen des Forschungsprojektes unter Studierenden durchgeführt wurde, bei 65 Prozent der Erziehungswissenschafts- und bei 41 Prozent der Medizinstudierenden an der Universit?t Augsburg ein riskantes oder sch?dliches Nutzungsverhalten. Eine weitere Studierendengruppe befragte kommunale Seniorenbeauftragte im Landkreis Aichach-Friedberg zu ihren T?tigkeiten. Seniorenbeauftragte haben vielf?ltige Aufgaben als Mittlerinnen, Hilfeleistende, Berater und Vertreterinnen und Vertreter von ?lteren Menschen, sind jedoch ehrenamtlich t?tig. Eine umfassende Befragung dieser Beauftragten ergab eine Vielzahl von Informationen zu deren Aufgaben, die bislang so umfassend und in dieser Tiefe noch nicht vorlagen. Ihre Situation ist je nach Kommune sehr unterschiedlich, ihrer Wirksamkeit sind vor allem durch die Konstruktion als Ehrenamt Grenzen gesetzt. Gesundheitsf?rderung an Schulen ist dem Landkreis Augsburg ein wichtiges Thema, knapp 130 unterschiedliche Pr?ventions- und Gesundheitsf?rderungsangebote gibt es dort. Inwieweit das Angebot aber die tats?chlichen Bedarfe und Wünsche von Schülerinnen und Schülern deckt, war bislang unklar. Die Studierenden des G.i.S.-Projekts haben nun, in Kooperation mit dem Landkreis, mit Schülervertretungen von sechs weiterführenden Schulen im Landkreis bereits bestehende Angebote an den Schulen abgefragt, deren Wünsche erhoben und m?gliche weiterführende Ma?nahmen diskutiert. Dazu geh?ren die Bereitstellung von Obst- und Gemüsekisten in den Schulen oder das Anbieten von Kochunterricht als Wahlfach.
E-Mail:
carolin.rolle@med.uni-augsburgmed.uni-augsburg.de ()
E-Mail:
corina.haerning@presse.uni-augsburgpresse.uni-augsburg.de ()
Gesundheitsf?rderung und Krankheitspr?vention stehen im Mittelpunkt eines interdisziplin?ren Projekts, das zum Ziel hat, Handlungskompetenzen von Studierenden im Bereich Gesundheitsf?rderung und Pr?vention aufzubauen. Medizin- und Erziehungswissenschaftsstudierende erfahren gemeinsam, wie die interdisziplin?re Zusammenarbeit im Netzwerk einen Beitrag für die F?rderung der Gesundheit der Gesellschaft leisten kann. Von den erworbenen Kompetenzen sollen sp?ter im Berufsleben ihre Patientinnen und Patienten sowie Klientinnen und Klienten profitieren.
Das für Deutschland innovative Projekt ?Gesundheitsf?rderung im Studium. Interdisziplin?r studieren, interprofessionell handeln“ (G.i.S.) ist eine Initiative des Lehrstuhls für Medizindidaktik und Ausbildungsforschung der Medizinischen Fakulta?t (Prof. Dr. Thomas Rotthoff) und des Lehrstuhls für Pa?dagogik der Philosophisch-Sozialwissenschaftlichen Fakulta?t (PD Dr. Petra Go?tte am Lehrstuhl von Prof. Dr. Matthes) der Universita?t Augsburg.
Vier konkrete Projekte haben die Studierenden im vergangenen Wintersemester 2022/2023 mit ihren jeweiligen Kooperationspartner:innen umgesetzt, die in sehr verschiedene Bereiche der Gesundheitsf?rderung und Pr?vention im kommunalen und universit?ren Setting hineinwirken.Psychische Gesundheit Jugendlicher st?rken, Suizide vermeiden
Die Studierenden führten mit den Schulklassen den vom ?Netzwerk Suizidpr?vention in Sachsen‘ entwickelten und vielfach evaluierten Pr?ventionsworkshop HEYLiFE durch. Dessen Ziele sind Warnsignale und Handlungsalternativen erkennen k?nnen, die Motivation zu steigern, bei psychischen Notlagen Hilfsangebote in Anspruch zu nehmen sowie die Entstigmatisierung von seelischen Erkrankungen. Die Projektgruppe arbeitete mit der Arbeitsgemeinschaft Suizidpr?vention für Jugendliche und junge Erwachsene in Augsburg & Schwaben und der Gesundheitsregionplus der Stadt Augsburg zusammen.Internetsucht im Studium
Die Studierendengruppe organisierte in Zusammenarbeit mit der Pr?vention & Suchthilfe NEON in Rosenheim sowie dem Fachgebiet Medien- und Internetsucht der Caritas in Augsburg einen interaktiven Vortragsabend zum Thema ?riskante Internetnutzung bei Studierenden“ für Mitstudierende. Um hier weitere wirksame Pr?ventionsaktivit?ten entwickeln zu k?nnen, reflektierte die Projektgruppe ihre Ma?nahme mit dem Ansatz soziallagenbezogener Gesundheitsf?rderung. Diese setzt darauf, die Adressatinnen und Adressaten der Ma?nahmen in ihrem jeweiligen sozialen Setting gleichsam abzuholen. Im Fall der Studierenden sind weiterführend z.B. regelm??ige Informationsveranstaltungen zum Thema sowie handyfreie Zonen Ma?nahmen im Setting Universti?t, die erfolgversprechend sein k?nnen.Zur Arbeit von Seniorenbeauftragten
Die Studierenden identifizierten Ma?nahmen, die die Arbeit der Seniorenbeauftragten erleichtern und effektiver gestalten k?nnten. Das w?ren beispielsweise eigene R?umlichkeiten, st?rkere Unterstützung beim Umgang mit Verwaltungsvorg?ngen und eine bessere Finanzierbarkeit von altersgerechtem Wohnen. Ferner w?ren eine st?rkere Wertsch?tzung ihrer T?tigkeit, eine gut finanzierte Seniorenpolitik auf Kommunalebene und das Etablieren von Mehrgenerationen bzw. Quartierskonzepten Mittel, die die Arbeit der Seniorenbeauftragten wirksamer machen k?nnten.
Kooperationspartner war hier die Arbeitsgruppe ?Gesund ?lter werden“ der Gesundheitsregionplus im Landkreis Aichach-Friedberg sowie das Sachgebiet Senioren, Pflege, Menschen mit Behinderung am Landratsamt Aichach-Friedberg. Die Ergebnisse werden dort in verschiedenen Gremien, u.a. auch der Bürgermeisterdienstbesprechung, vorgestellt und beraten.Jugendgesundheit: was brauchen Schülerinnen und Schüler?
Beim Thema Medienkompetenzerziehung fühlen sich die Schülerinnen und Schüler noch unzureichend gest?rkt, hier soll es weitere Angebote in Form von Workshops und Vortr?gen geben. Die Befragungen ergaben ferner, dass die Schüler und Schülerinnen sich vertiefte Angebote zur Suchtpr?vention und zum Umgang mit psychischem Stress wünschen. Die von den Studierenden erhobenen Daten und Auswertungen wird der Landkreis Augsburg nun in einer kommunalen Arbeitsgruppe diskutieren und bei der weiteren Ma?nahmenplanung berücksichtigen.
?ber das Projekt
Wissenschaftlicher Kontakt
Medienkontakt