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Pressemitteilung 62/23 - 09.08.2023

Wann digitaler Stress auch positiv sein kann

Nach vier Jahren pr?sentiert der bayerische Forschungsverbund ForDigitHealth seine Ergebnisse zu digitalem Stress


Stress durch Apps, E-Mails, st?ndige Benachrichtigungen – die Universit?ten Augsburg, Bamberg, Erlangen-Nürnberg, München (LMU) und Würzburg haben in einem gemeinsamen Forschungsverbund vier Jahre lang zum gesunden Umgang mit digitalen Technologien und Medien geforscht. ForDigitHealth pr?sentiert seine Ergebnisse sowohl in wissenschaftlichen Publikationen wie auch einem verst?ndlichen Online-Wegweiser für die ?ffentlichkeit.
? Universit?t Augsburg

Digitale Technologien und Medien sind tief in unseren Alltag integriert. Sie halten uns in Verbindung, sind die Voraussetzung für Arbeitsprozesse, erm?glichen schnelle Abstimmungen, Inspiration, Unterhaltung, Lernen, Unterstützung und vieles mehr. Gleichzeitig entsteht dadurch digitaler Stress, den wir nicht immer gut handhaben k?nnen und der zu negativen gesundheitlichen Folgen führen kann.

Bayerns Wissenschaftsminister Markus Blume betont: ?Interdisziplin?r, hochaktuell und mit Mehrwert für uns alle: Der Ansatz des Forschungsverbunds ForDigitHealth war und ist mustergültig. Digitale Technologien und Medien bestimmen unseren Alltag – die Auswirkungen müssen fundiert untersucht werden, deshalb haben wir den Forschungsverbund mit insgesamt rd. 3,4 Millionen Euro gef?rdert. Die Ergebnisse geben uns nun wichtige Hinweise, wie wir – jeder einzelne und als Gesellschaft – mit dem Ph?nomen ?Digitaler Stress‘ umgehen k?nnen. Ganz besonders freut mich, dass die Ergebnisse auch in einem Online-Wegweiser für alle zug?nglich gemacht werden.“

Verschiedene Facetten erforscht

Vier Jahre lang hat der Bayerische Forschungsverbund ForDigitHealth zum gesunden Umgang mit digitalen Technologien und Medien geforscht und herausgefunden: Es kommt auf die Einstellung zum Stress an. Wenn er durch ein Individuum als Herausforderung statt als Belastung eingestuft wird, kann sich der Stress auch positiv auf eine bessere Leistung und Wohlbefinden auswirken. Hierfür müssen aber die Bedingungen stimmen: eine ausgebildete Medienkompetenz oder die Unterstützung durch Kolleginnen und Kollegen bzw. eines IT-Helpdesks, das Hilfesuchende zur Probleml?sung bef?higt und nicht nur das Problem selbst l?st. In einer solchen Situation wird der K?rper kurzfristig in Alarmbereitschaft versetzt, um die Situation bew?ltigen zu k?nnen.

Langfristig kann dieser Stress aber auch mit Erkrankungen wie z. B. Herz-Kreislauf-Erkrankungen und Depression in Verbindung gebracht werden. Grund dafür sind langanhaltende Entzündungsprozesse, die der K?rper im Rahmen der Stressreaktion durchl?uft, wenn der Mensch über einen langen Zeitraum Stress ausgesetzt ist. So die Aussagen der beteiligten Wissenschaftler Dr. Manfred Schoch und Prof. Dr. Nicolas Rohleder (Co-Sprecher, Friedrich-Alexander-Universit?t Erlangen-Nürnberg). ?Wiederholte Stresssituationen über den Arbeitstag hinweg k?nnen langfristig chronischen Stress ausl?sen, der krank macht. Insbesondere die Menge der digitalen Arbeit ist Treiber von chronischem digitalem Stress am Arbeitsplatz.“

ForDigitHealth hat auch erforscht, wie digitale Technologien mithilfe nutzerzentrierter Designprozesse gestaltet werden müssen, um digitalen Stress zu verringern. Die Informatik ging neue Wege und entwickelte z.B. Technologie für die Arbeit im Gehen, da sich Bewegung zum Stressabbau sehr gut eignet. Auch wurde bearbeitet, wie man mithilfe von Apps digitalen Stress besser bew?ltigen kann und erste Prototypen vorgestellt.

Prof. Dr. Elisabeth André (Universit?t Augsburg) als Co-Sprecherin des Verbunds, unterstreicht: ?Wir haben Ernst gemacht mit dem Anspruch unseres Geldgebers, wirklich interdisziplin?r zu arbeiten, also Methoden, Theorien, Perspektiven aus den fünf vertretenen Fachdisziplinen zu integrieren und neue Erkenntnisse zu erreichen. Neben dem Anspruch an Interdisziplinarit?t hatten wir den Auftrag, uns in den gesellschaftlichen Diskurs zum Thema digitaler Stress einzubringen.“

Online-Wegweiser gibt Tipps

Der Bayerische Forschungsverbund hat m?gliche L?sungsans?tze im Umgang mit digitalem Stress aufbereitet. In ?Digitaler Stress: Der Wegweiser“ wurden Informationen und Hinweise zu Ursachen, Folgen und Wirkweisen für die ?ffentlichkeit auf der Webseite des Verbunds festgehalten. Auch die zugrundeliegenden Publikationen k?nnen im Wegweiser leicht nachgelesen werden. Der Verbund ist mit ausgewiesenen Expertinnen und Experten aus den fünf Fachdisziplinen Medizin, Psychologie, Informatik, Wirtschaftsinformatik und Kommunikationswissenschaft besetzt. Im Rahmen von fünf übergeordneten Querschnittsthemen und in insgesamt elf Teilprojekten wurde das Thema digitaler Stress beforscht.
Bei ForDigitHealth arbeiten Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler von fünf bayerischen Universit?ten zusammen (Universit?t Augsburg, Otto-Friedrich-Universit?t Bamberg, Friedrich-Alexander-Universit?t Erlangen-Nürnberg, Ludwig-Maximilians-Universit?t München und Julius-Maximilians-Universit?t Würzburg). Der Verbund wird durch das Bayerische Staatsministerium für Wissenschaft und Kunst mit rund 3,4. Mio. Euro über vier Jahre gef?rdert.

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Die Teilprojekte im ?berblick

Prof. Dr. Henner Gimpel, Wirtschaftsinformatiker an der Universit?t Augsburg und der Universit?t Hohenheim, befasste sich in zwei Teilprojekten einerseits mit der Bew?ltigung von digitalem Stress am Arbeitsplatz und der Frage, ob der Stress neben bekannten negativen Folgen auch positive Auswirkungen haben kann. Zum anderen wurde untersucht, wie man appgestützt den Umgang mit digitalem Stress unterstützen kann.

Prof. Dr. Jeffrey Wimmer, Kommunikationswissenschaftler an der Universit?t Augsburg, stellte sich die Frage, in welcher Form Menschen digitalen Stress in der Freizeit wahrnehmen, wie sie damit umgehen und welche Rolle ihr soziales Umfeld dabei spielt.

Prof. Dr. Susanne Kinnebrock, Kommunikationswissenschaftlerin an der Universit?t Augsburg, hat sich mit der Frage befasst, wie digitaler Stress in den Medien (u.a. in Online-Foren) dargestellt wird und welche Umfelder, Ursachen und Symptome dort thematisiert werden.

Prof. Dr. Nicolas Rohleder, Gesundheitspsychologe an der Friedrich-Alexander-Universit?t Erlangen-Nürnberg, hat sich mit dem Zusammenhang zwischen psychologischen und biologischen Stressreaktionen befasst.

Prof. Dr. Dennis Nowak und Prof. Dr. Matthias Weigl, Arbeitsmediziner der Ludwig-Maximilians-Universit?t München und Medizinpsychologe am Universit?tsklinikum Bonn, haben sich mit der Frage befasst, wie sich kurz- und mittelfristige Stressreaktionen, die durch digitale Technologien und Medien im Umfeld des Arbeitsplatzes ausgel?st werden, langfristig auswirken.

Prof. Dr. Gerhild Nieding und Dr. Wienke Wannagat, Entwicklungspsychologinnen an der Julius-Maximilians-Universit?t Würzburg, befassten sich mit digitalem Stress bei Jugendlichen sowie jungen und ?lteren Erwachsenen und der Frage, wie eine digitale Medienkompetenz aussehen und konkret umgesetzt werden kann.

Prof. Dr. Tim Weitzel und Prof. Dr. Christian Maier, Wirtschaftsinformatiker von der Otto-Friedrich-Universit?t Bamberg und der Ludwig-Maximilians-Universit?t München, haben sich gefragt, ob digitaler Stress ?ansteckend“ ist und sich auf andere Personen übertragen kann, z.B. in Teams am Arbeitsplatz.

Prof. Dr. Elisabeth André, Informatikerin an der Universit?t Augsburg, befasste sich mit der Frage, ob künstliche Intelligenz Anzeichen von digitalem Stress erkennen kann und wie Nutzer:innen in den Lern- und Entfaltungsprozess der KI eingebunden werden k?nnen.

Prof. Dr. Albrecht Schmidt, Informatiker an der Ludwig-Maximilians-Universit?t München, hat sich mit der Frage befasst, wie eine menschzentrierte Gestaltung von digitalen Technologien zu einer gesundheitsf?rderlichen Wirkung führen kann.

Prof. Dr. Matthias Berking, Klinischer Psychologe, Prof. Dr. Bj?rn Eskofier, Informatiker (beide an der Friedrich-Alexander-Universit?t Erlangen-Nürnberg) sowie Prof. Dr.-Ing. habil. Bj?rn Schuller, Informatiker an der Universit?t Augsburg haben erforscht, wie Apps so optimiert werden k?nnen, dass sie die psychische Gesundheit st?rken.

Wissenschaftlicher Kontakt

Sabine Toussaint
Gesch?ftsführerin Forschungsverbund ForDigithHealth
Universit?t Augsburg
Lehrstuhlinhaberin
Lehrstuhl für Menschzentrierte Künstliche Intelligenz

Medienkontakt

Michael Hallermayer
Stellvertretender Pressesprecher, Stellv. Leitung
Stabsstelle Kommunikation & Marketing

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