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Pressemitteilung 71/24 - 19.06.2024

Krebserkennung der Zukunft

Was kleinste Tumorspuren im Blut verraten

Bei Krebserkrankungen erlaubt die sogenannte Flüssigbiopsie (Liquid Biopsy) eine sehr pr?zise Diagnostik, ist dabei aber viel weniger invasiv als die herk?mmliche Probegewinnung von Gewebe. Der Behandlungsverlauf und -erfolg l?sst sich unter Einbeziehung dieser Methode umfassender beobachten, Tumore k?nnen passgenauer behandelt werden. Eine klinische Langzeitstudie an der Universit?tsmedizin Augsburg widmet sich der Frage, wie Liquid Biopsy im Klinikalltag anwendbar ist. Erste Ergebnisse wurden jüngst im Journal of Laboratory Medicine ver?ffentlicht.

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Laut dem Krebsinformationsdienst erkranken in Deutschland etwa 493.200 Menschen j?hrlich an Krebs. Hoffnung im Kampf gegen die gefürchtete Krankheit bringen Forschungsergebnisse, die vor allem in Richtung individueller Therapie weisen. Eine Art Meilenstein für die Tumordiagnostik und personalisierte Behandlungsans?tze ist die sogenannte Liquid Biopsy. Mit diesem Verfahren, auch Flüssigbiopsie genannt, lassen sich Tumoreigenschaften im Blut der Erkrankten nachweisen. Der Tumor selbst muss nicht punktiert werden.

An der Augsburger Universit?tsmedizin l?uft eine Langzeitstudie, deren Ziel es ist, die tats?chlichen Einsatzm?glichkeiten dieses mittlerweile ausgereiften und bew?hrten Verfahrens im klinischen Alltag zu überprüfen. Erste Ergebnisse wurden nun in der Fachzeitschrift Journal of Laboratory Medicine ver?ffentlicht. ?Es ist uns gelungen, die Anwendbarkeit der sehr innovativen Methode der Liquid Biopsy im Kontext der klinischen Routineversorgung eindrucksvoll zu demonstrieren“, sagt Dr. Maximilian Schmutz, Erstautor der Ver?ffentlichung.

Vielf?ltige Informationen in wenigen Tropfen Blut

Die ?Augsburger Longitudinale Plasma-Studie“ (ALPS) begleitet Menschen mit Krebs w?hrend ihrer Therapie am Universit?tsklinikum. ?Wir k?nnen mit dieser hochinnovativen, gleichzeitig aber einfach umsetzbaren und wenig invasiven Methode sehr wichtige Erkenntnisse über den Verlauf von Krebserkrankungen w?hrend der Therapie unserer Patienten gewinnen“, erkl?rt Prof. Dr. Rainer Claus. Der Professor für Personalisierte Tumormedizin und Molekulare Onkologie leitet die Studie gemeinsam mit Prof. Dr. Martin Trepel, Professor für Innere Medizin, H?matologie und Onkologie. ?Mit der Flüssigbiopsie finden wir Teile der Tumor-DNA im Blut der Patientinnen und Patienten, ohne dass es eines weiteren Eingriffs bedarf“, erg?nzt Trepel.

Den Studienteilnehmerinnen und -teilnehmern wurden und werden – jedes Mal, wenn sie ohnehin für ihre Krebstherapie im Klinikum sind – einige Milliliter Blut abgenommen. Liquid Biopsy kann ihren ?rztinnen und ?rzten dann vielf?ltige Informationen über das Erbgut des Tumors und damit über den Verlauf der Erkrankung geben. So finden sich in der Blutprobe, wie auch in einer Gewebeprobe, Teile des Erbguts des Tumors, die als sogenannte Biomarker dabei helfen, den Tumor zu charakterisieren und sowohl Prognose als auch m?gliches Therapieansprechen absch?tzen zu k?nnen. Die Erbinformation von einzelnen Tumorzellen liefert dabei zahlreiche wertvolle Informationen.

Hochempfindliche Nachweismethoden auf molekularer Ebene

?Die Tumorbestandteile erlauben uns genauere Aussagen darüber, wie die Prognose der Erkrankten aussieht. Wir k?nnen beobachten wie sich das Erbgut eines Tumors im Verlauf der Behandlung ver?ndert und unsere Medikation und Behandlung darauf abstimmen, sehen aber auch, ob sich beispielsweise Resistenzen abzeichnen“, sagt Schmutz. Die Behandelnden k?nnen mittels Flüssigbiopsie Informationen auch über Tumorabsiedlungen an anderen Orten im K?rper, die mit einer herk?mmlichen Gewebe-Biopsie nicht erreicht werden k?nnen, erhalten – und das in einem sehr frühen Stadium.

M?glich wird das durch hochempfindliche Nachweismethoden auf molekularer Ebene. Neue, hochempfindliche Methoden der DNA-Sequenzierung, also Aufschlüsselung der Erbinformationen, sind Wegbereiter der Liquid Biopsy, weil Tumor-DNA und -zellen im Blut nur in geringen Mengen vorkommen.

Eine der Herausforderungen bei der Beurteilung der Umsetzbarkeit des Verfahrens im Klinikalltag ist es, die Liquid Biopsy nicht nur über einen l?ngeren Zeitraum anzuwenden, sondern sie auch mit umfassenden Patientendaten, z. B. aus bildgebenden Verfahren, Laborwerten etc., zu verknüpfen und im echten Krankenhausalltag mit all seinen Abl?ufen zu testen. ?Nur so k?nnen wir umfassende Informationen gewinnen, wie sich Tumoren unter einer Therapie ver?ndern und erfahren, was notwendig ist, um Liquid Biopsy zukünftig in der Breite anzuwenden und hinsichtlich ihres Stellenwertes im klinischen Alltag zu evaluieren“, sagt Martin Trepel.

Studienteilnahme weiterhin m?glich

Die Forschenden untersuchen in der ALPS-Studie au?erdem, wie gut die Analyse des Tumor-Erbguts aus Blutproben mit einer klassischen Gewebebiopsie übereinstimmt. ?Hoffentlich k?nnen wir dann in Zukunft auf einen Teil der Gewebe-Entnahmen verzichten, zumindest aber diese um wesentliche Aussagen zur molekularen Zusammensetzung der Tumorerkrankung als ganzes auch jenseits des kleinen biopsierten Bereichs zu erg?nzen“, blickt Rainer Claus in die Zukunft.

Ein weiteres Ziel der ALPS-Studie ist der Aufbau einer Sammlung von Liquid Biopsy-Proben für weiterführende und zukünftige wissenschaftliche Zwecke und Fragestellungen. Die Proben werden in der Augsburg Central Biobank am Universit?tsklinikum mit den dazugeh?rigen medizinischen Daten verknüpft und stehen Forschenden auf Antrag für weitere Projekte zur Verfügung.

Bislang haben rund 460 Patientinnen und Patienten mit unterschiedlichen Krebsarten teilgenommen. Die Studie nimmt auch weiterhin teilnehmende Patientinnen und Patienten auf und wird alle bereits Aufgenommenen weiter auf Ihrem Behandlungspfad begleiten.

Informationen zur Teilnahme an der ALPS finden sich unter:
https://www.uk-augsburg.de/fileadmin/Daten/Zentren/z-Cancer_Center/Dateien/Klinische_Studien_alps_v01-08.2021_final.pdf

Die Ver?ffentlichung

>> Sommer, Sebastian, Schmutz, Maximilian et.al. "Concept and feasibility of the Augsburg Longitudinal Plasma Study (ALPS) – a prospective trial for comprehensive liquid biopsy-based longitudinal monitoring of solid cancer patients" Journal of Laboratory Medicine, vol. 48, no. 3, 2024, pp. 107-119.

>> https://doi.org/10.1515/labmed-2023-0156

Wissenschaftlicher Kontakt

Prof. Dr. med. Rainer Claus
Professur für Personalisierte Tumormedizin und Molekulare Onkologie
Allgemeine und Spezielle Pathologie
E-Mail:
Prof. Dr. Martin Trepel
Lehrstuhlinhaber
Innere Medizin Schwerpunkt H?matologie und Onkologie
E-Mail:

Medienkontakt

Corina H?rning
Stellvertretende Pressesprecherin
Stabsstelle Kommunikation & Marketing
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