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In der?Minima Moralia?von 1951 stellte Theodor W. Adorno fest: ?Der Antisemitismus ist das Gerücht über die Juden.“ Damit sind zwei wichtige Merkmale des kulturellen Antisemitismus benannt: ein angebliches, heimliches Wissen, das mit gro?em Eifer in der Mehrheitsgesellschaft verbreitet wird – das Gerücht –, welches sich wiederum auf eine Gruppe bezieht, die vorab als homogene konstruiert wird – ?die Juden“. Diese Gerüchtekommunikation etablierte sich in Deutschland seit dem ausgehenden 18. Jahrhundert als ?kultureller Code“ (Volkov), der gerade auch die Literatur grundlegend pr?gte. Das Gerücht funktioniert, wie die Fiktion, jenseits der Unterscheidungen von wahr oder falsch. Beide kreieren Fakten, ohne sich auf solche beziehen zu müssen.
Den Auftakt zu dem ganzt?gigen Workshop am 24.1.2025, an dem sich die DFG-Netzwerkgruppe im Gespr?ch mit Expert:innen und Studierenden mit diesen Fragen auseinandersetzt, bildet ein ?ffentliches Podiumsgespr?ch am Abend zuvor. Hier diskutiert die Schriftstellerin Kathrin R?ggla und der Philosophen und Autor Thomas Meyer zum Thema?Antisemitismus als ?Gerücht über die Juden“??Die Podiumsdiskussion moderiert die Sprecherin der DFG-Netzwerkgruppe, Prof. Bettina Bannasch.
Der Schwerpunkt des Workshops, für den eine pers?nliche Anmeldung erforderlich ist, liegt auf historisch-systematischen Aspekten zum Thema?Literatur und Antisemitismus?am Beispiel von Texten der deutschsprachigen Literatur von der Romantik bis zur Gegenwart bzw. von ins Deutsche übertragener Literatur; dem ?bersetzungsthema ist eine eigene Arbeitseinheit unter der Leitung der ?bersetzerin Anne Birkenhauer gewidmet.
Für weiterführende Informationen zum Workshop und bei Interesse an einer Teilnahme wenden Sie sich bitte an die Projektkoordinatorin Teresa Hille (teresa-maria.hille@philhist.uni-augsburg.de).
Das Programm finden Sie unter folgendem Link.
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