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Publikationsübersicht
Rainald Becker & Christof Botzenhart (Hg.): Die Bayerischen Ministerpr?sidenten. 1918-2018 (2024)
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Genau einhundert Jahre liegen zwischen der Revolution von 1918, in deren Folge sich Kurt Eisner zum ersten Ministerpr?sidenten Bayerns erkl?rte, und 2018, als Horst Seehofer die Münchner Staatskanzlei verlie?, um Bundesminister in Berlin zu werden. In diesen beiden so unterschiedlichen Pers?nlichkeiten deutet sich die ganze Bandbreite des h?chsten bayerischen Staats- und Regierungsamts an.
Erstmals stellt dieser Band in 16 biographischen Portr?ts die Lebenswege aller Ministerpr?sidenten vor. Zusammen mit weiteren Beitr?gen zur Herausbildung des Amts seit der Vormoderne und w?hrend des Nationalsozialismus, zu seiner verfassungsrechtlichen Entwicklung sowie zu den wechselnden Amtssitzen entfaltet dieses Werk ein gro?es Panorama der Geschichte Bayerns in den letzten einhundert Jahren. Dafür konnten ausnahmslos herausragende Expertinnen und Experten gewonnen werden.
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Marita Krauss: Ich habe dem starken Geschlecht überall den Fehdehandschuh hingeworfen. Das Leben der Lola Montez, München 2020.
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Lola Montez hatte viele Gesichter und viele Namen. Die Tochter eines britischen Offiziers, die eigentlich Eliza Gilbert hie?, widersetzte sich bereits früh moralischen Konventionen. Was M?nner betraf, so hatte sie ihre eigene, kühne und auf jeden Fall unzeitgem??e Agenda: Mit 16 brannte sie durch, heiratete ihren Liebhaber und zog mit ihm nach Indien, mit 22 tingelte sie als ?spanische T?nzerin“ durch die Hauptst?dte Europas, und mit 25 begann sie ihre Affaire mit K?nig Ludwig I. Als man sie deswegen aus München vertrieb, vermarktete Lola Montez ihre Geschichte am Broadway in New York und in den Outbacks Australiens. Das Schicksal der selbstbewussten T?nzerin, die als Geliebte des K?nigs zur Gr?fin Landsfeld erhoben wurde und sich nie von der M?nnerwelt einschüchtern lie?, inspirierte Filmemacher und Theaterregisseure. Die Historikerin Marita Krauss hat nun – gestützt auf zahlreiche Quellen, darunter auch bislang unzug?ngliche Tagebuchaufzeichnungen K?nig Ludwigs I. – den Weg der Lola Montez in all seinen H?hen und Tiefen beschrieben. Entstanden ist eine ebenso seri?se wie unterhaltsame Biografie, die zugleich ein facettenreiches Bild der Geschlechterverh?ltnisse im 19. Jahrhundert bietet.
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Marita Krauss, Erich Kasberger: Ein Dorf im Nationalsozialismus. P?cking 1930-1950
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P?cking am Starnberger See war im ?Dritten Reich“ viel mehr als ein Bauerndorf: Hier lebten neben Landwirten und Handwerkern auch die Besitzer gro?er Villen, die eng in die Welt des Nationalsozialismus eingebunden waren. Es fielen zwar keine Bomben, doch der Krieg kam ins Dorf, als das ?Sisischloss“ Possenhofen und seine Schlosswiese erst zu einem milit?rischen Ausbildungszentrum, dann zum Lazarettdorf und zuletzt zum Flüchtlingslager wurden. Der Blick auf P?cking mit seinen Nachbard?rfern Aschering und Maising zeigt die lokalen Handlungsspielr?ume und Konfliktlinien, den Kampf um Stra?e und Wirtshaus, die Wirkungen der Mobilisierung, die Skepsis der Bauern und das ?berleben von Juden. Marita Krauss und Erich Kasberger er?ffnen mit ihrer Geschichte P?ckings neue Perspektiven auf das Wirken des Nationalsozialismus in einer Dorfgemeinschaft. Bisher einzigartig ist ihre Analyse von über 12.000 Entnazifizierungs-Meldeb?gen im Stadt-Land-Vergleich, die den Organisationsgrad der Bev?lkerung sichtbar macht.
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Maria Christina Müller: Zwischen Wahn und Wirklichkeit. Teufel, Gott und Magnetismus in der Psychatrie des 19. und 20. Jahrhunderts
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Furcht sowie Ehrfurcht vor dem ?opaken Bedrohlichen’ wirken sich handlungsleitend und -bestimmend auf das Leben aus. Aktuelle Beispiele sind die Angst vor Terror oder ?berwachung. Die durch Medien transportierten Inhalte dieser ?verborgener M?chte’ als Narrative treten auch in der Selbst- und Fremdwahrnehmung psychisch kranker Menschen in Erscheinung. Die Patientenakten des 19. und 20. Jahrhunderts beinhalten die Bilder und Assoziationen dieser Phantasmen. Sie formieren sich vor dem Hintergrund von Volksfr?mmigkeit und n?hren sich aus Berichten über politische und religi?se Herrscher sowie technische Neuerungen. Der bayerische Prinzregent, der Papst oder die Polizei werden als Wahnvorstellungen der Kranken ebenso pr?sent, wie der Teufel, Gott, D?monen oder die Heilige Dreifaltigkeit, die beharrlich hinter dem Herzen wache. Auch fürchten die Patienten Gift, Juden, Magnetismus, Elektrizit?t oder Einwirkungen durch Hypnose. Die Narrative als Deutungsmuster und Halluzinationen werden zu Erkl?rungen der eigenen Krankheit und der Welt und unterliegen einem historischen Wandel. Die vermeintlich wahrgenommene Pr?senz dieser für gew?hnlich ?verborgenen M?chte‘ scheidet das Pathologische von der ?allt?glichen’ Furcht und Ehrfurcht vor ihnen.
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Zum Jubil?um 175 Jahre Industrie- und Handelskammer:
Marita Krauss: Aufbruch einer Region. Die IHK in Bayerisch-Schwaben seit den 1960er Jahren
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Die Region Bayerisch-Schwaben erlebte in den letzten 50 Jahren Aufbruch und Entwicklung, sie wurde vom ?deutschen Manchester“, dem zentralen süddeutschen Textilstandort, zum Vordenker der ?Technologieachse Süd“ zwischen Karlsruhe und Salzburg.
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Eine wichtige Rolle spielte dabei die IHK Schwaben, die sehr viel mehr ist als eine blo?e Interessenvertreterin der regionalen Wirtschaft. Der genaue Blick zeigt die Vielfalt der Aufgaben und die Modernit?t dieser altehrwürdigen Institution. Sie ist eine au?ergew?hnliche Solidargemeinschaft der Wirtschaft, wachsamer Begleiter und Berater der aktuellen und zukünftigen Entwicklung, sie bildet die Brücke zur Politik. Sie hat die gesamte Region im Blick und nicht nur einzelne Branchen, sie kann durch Mitgliederbefragungen und hochkar?tige Gutachten wirtschaftlichen Wandel sichtbar machen und mit Blick auf die Zukunft analysieren. Und sie ist ein wichtiger Tr?ger des dualen Bildungssystems und der Weiterbildung.
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Im Gespr?ch mit wichtigen Akteuren und auf der Basis bisher kaum ausgewerteter Materialien entsteht auch über eine Fülle beeindruckender Fotos ein facettenreiches Bild des Zusammenhangs zwischen Wirtschaft und Region: Es geht um Krisen und Krisenbew?ltigung, erfolgreiche Konzepte auf dem Weg in die Wissensgesellschaft, weltweit t?tige schw?bische ?Hidden Champions“, den klugen Umgang mit Migration und Technologiewandel und die zentrale Frage nach Strategien für die Aufgaben der Zukunft.
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Marita Krauss, Rainer Jedlitschka, Thomas Engelke (Hrsg.), Verwaltungselite und Region: Die Regierungspr?sidenten von Schwaben 1817 bis 2017
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Von Regionalfürsten und m?chtigen Verwaltungsbeamten: In der Zeit der Beamtenregierungen des 19. Jahrhunderts waren Regierungspr?sidenten in Bayern die einflussreichsten M?nner nach den Ministern. Sie repr?sentierten den bayerischen Staat in den Regionen, ihre Berichte, Beurteilungen und Vorlagen waren für K?nig und Kabinett unentbehrliche Quellen für die ?Volksstimmung“. Sie waren die Chefs der Verwaltung ihrer ?Kreise“, sp?ter Regierungsbezirke, über sie wurden Beamtenkarrieren gemacht oder verhindert, aus ihrem bew?hrten Kreis w?hlten der K?nig oder der Regent h?ufig auch die Minister. In der Republik verloren sie einen Teil ihres Status als Regionalfürsten, die Parteien stellten nun die Minister. Regierungspr?sidenten sind jedoch bis heute die h?chsten Verwaltungsbeamten in den Regionen. Die Kreisregierung in Augsburg entstand 1817 als staatliche Mittelbeh?rde für den damaligen Oberdonaukreis, das heutige bayerische Schwaben. Die Autorinnen und Autoren des Bandes beleuchten anl?sslich des 200. Jubil?ums Lebensl?ufe und Laufbahnen der bisherigen 23 Regierungspr?sidenten (anfangs ?Generalkommiss?re“) der Regierung von Schwaben. Es geht um Fragen von Herkunft und Rekrutierung, Ausbildung und Qualifikation, von Aktionsr?umen und Gruppenbewusstsein dieser besonderen Elite. Das bayerische Modell der Herrschaftspraxis lie? den Regierungspr?sidenten im Alltag viele Handlungsspielr?ume und Entscheidungsm?glichkeiten, die unterschiedlich genutzt und ausgelegt wurden. ?ber ihre Biografien wird ein wichtiges Stück Geschichte des bayerischen Schwaben der letzten 200 Jahre greifbar.
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Ab sofort auch als Taschenbuch erh?ltlich:
Marita Krauss, Dr. Hope Bridges Adams Lehmann – ?rztin und Vision?rin. Die Biografie
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Dr. Hope Bridges Adams Lehmann (1855–1916) war die erste Frau, die in Deutschland 1880 ein medizinisches Staatsexamen ablegte, mehr als zwanzig Jahre bevor dies offiziell m?glich war. Sie wirkte als ?rztin mit gro?er Praxis in Frankfurt a. M., Nordrach und München, war berufst?tige Mutter, geschiedene und wieder verheiratete Ehefrau, politisch denkende Reformerin, Freundin und Gastgeberin für Clara Zetkin, August Bebel und sogar für Lenin. Ihre Lebensentwürfe und Reformvorschl?ge brachen mit gesellschaflichen Normen. Sie erlaubte es sich, Zukunft zu denken, entwickelte das Konzept für ein Krankenhaus der Zukunft und einen zweisprachigen Kindergarten. Ihre Modelle sind in mancher Hinsicht atemberaubend modern und ihr Leben w?re selbst heute noch nicht selbstverst?ndlich. Vor hundert Jahren war es revolution?r.
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Ein umfassendes Nachschlagewerk:
Marita Krauss (Hrsg.), Die bayerischen Kommerzienr?te. Eine deutsche Wirtschaftselite von 1880 bis 1928
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Gro?e Münchner Bierbrauerdynastien, jüdische Hopfenh?ndler aus Fürth, Bankiers aus Augsburg, Nürnberger Spielwarenh?ndler oder Porzellanhersteller wie Hutschenreuther und Rosenthal aus Selb – wer in den Jahren 1880 bis 1928 den Titel Kommerzienrat oder Geheimer Kommerzienrat erhielt, z?hlte zur Elite der bayerischen Wirtschaft. Obwohl sie Politik, Gesellschaft und Kultur nachhaltig beeinflussten, wei? man über die bedeutenden Wirtschaftsbürger Bayerns meist wenig. 35 reich bebilderte Aufs?tze beleuchten erstmals ein Stück bayerischer Wirtschaftsgeschichte, das bislang hinter den Statistiken zu Industrialisierung und Mechanisierung verborgen blieb. Die Unternehmerpers?nlichkeiten, ihr Lebensstil, ihr Wille zur bürgerlichen Repr?sentation und ihr Einfluss auf den Zeitgeist rücken in den Fokus. Als unverzichtbare Erg?nzung er?ffnet ein Lexikonteil mit 1.850 Kurzbiografien aller bayerischen Kommerzienr?te den Blick auf ein bemerkenswertes Spektrum bisher untersch?tzter bayerischer Wirtschaftsentwicklung.
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Monographie: Eva Bendl, Inszenierte Geschichtsbilder. Museale Sinnbildung in Bayerisch-Schwaben vom 19. Jahrhundert bis in die Nachkriegszeit
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Historische Museen repr?sentieren immer spezifische Geschichtsbilder, da sie durch die Vergangenheitsvorstellungen ihrer Gestalter gepr?gt sind. Gleichzeitig beeinflussen sie durch die Auswahl, Beschreibung und Inszenierung der ausgestellten Objekte die Art und Weise, wie Besucher vergangene Epochen und historische Entwicklungslinien wahrnehmen. Die Studie betrachtet zehn historische Museen aus der Region Bayerisch-Schwaben von ihrer Gründung im 19. bis in die Mitte des 20. Jahrhunderts: Wie ver?nderte sich die Inszenierung der Exponate und wer zeichnete für die Pr?sentationsweise der Dauerausstellungen verantwortlich? Lassen sich Wünsche und Werthaltungen der Gestalter in den musealen Geschichtsdarstellungen entdecken? Mit Blick auf diese Fragen er?ffnet der Band neue Sichtweisen auf die Institutionen und zeigt historische Museen als Schauplatz der Aushandlung sowie Propagierung von Weltanschauungen, Einstellungen und Identit?ten.
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Sammelband: Marita Krauss, Stefan Lindl, Jens Soentgen (Hrsg.), Der gez?hmte Lech. Ein Fluss der Extreme
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Betonmauern, Kan?le, Deiche und Sohlstufen so weit das Auge reicht. Der Lech erscheint heute in Bayern als eine Seenkette mit Flussabschnitten: Die Kunstseen Forggensee, Mandichosee, Kuhsee werden als Naherholungsgebiete genutzt. An sich war der Lech, der ?Schnellflie?ende“, ein ungestümer Alpenfluss. Die Stadt Augsburg nutzte seine Kr?fte seit dem Mittelalter für Handwerk und Industrie, er war Transportroute für Holz, für Waren, sogar für Menschen. Ab den vierziger Jahren des 20. Jahrhunderts wurde der Wildfluss Lech auf der deutschen Seite dann systematisch verbaut und reguliert. Unterstützt von umfangreichem Bildmaterial erm?glicht das Buch einen Blick auf die Ver?nderungen der Flusslandschaft vom Mittelalter bis heute. Ausgehend von der Geschichte des Flusses fragen die Autoren unterschiedlicher Fachdisziplinen nach den Konflikten und Konfliktl?sungen am Lech.
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Sammelband: Marita Krauss, Sarah Scholl-Schneider, Peter Fassl (Hrsg.), Erinnerungskultur und Lebensl?ufe. Vertriebene zwischen Bayern und B?hmen im 20. Jahrhundert – grenzüberschreitende Perspektiven
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Die Erinnerung an die Vertreibung nach 1945, an die Ankunft und den langen Prozess der Integration wird getragen von Menschen, die ganz neu beginnen mussten. Ihre Lebensl?ufe, sozialen Netzwerke und Traditionen pr?gen eine Erinnerungskultur, die in das Familienged?chtnis wie in die ?ffentliche Wahrnehmung Eingang gefunden hat. Zwischen hüben und drüben, zwischen dem Aufnahmeland Bayern und den tief greifend ver?nderten Kulturlandschaften B?hmens und M?hrens, entstehen Erinnerungsr?ume, an denen die ehemaligen wie die heutigen Bewohner teilhaben. Wie ver?ndert sich die Erinnerung? Wie erleben die Enkel den Bruch in ihrer Familiengeschichte? Wie erinnern sich Tschechen heute an die ?deutsche Vergangenheit“ ihrer Wohnorte? Die Ergebnisse des beispielhaften Interview- und Forschungsprojekts ?Sudetendeutsche Vertriebene in Bayern“ werfen neues Licht auf ein Kapitel bayerischer Geschichte, das bis in die Gegenwart reicht. Das Autorenteam unter der Leitung von Marita Krauss und Sarah Scholl-Schneider befragte zahlreiche Zeitzeugen sowie deren Familien und begab sich auf Spurensuche in tschechischen und deutschen Archiven. So wird einer der pr?gendsten Migrationsprozesse der europ?ischen Nachkriegsgeschichte aus neuer Perspektive dokumentiert. Ungew?hnliche Zug?nge bieten dazu auch private Fotografien und ihre besonderen Geschichten.
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Monographie und H?rbuch: Marita Krauss, Erich Kasberger (Hrsg.), Leben in zwei Welten. Tagebücher eines jüdischen Paares in Deutschland und England w?hrend der NS-Zeit von Else Behrend-Rosenfeld und Siegfried Rosenfeld
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Das Schicksal des jüdischen Ehepaares Dr. Siegfried und Dr. Else Rosenfeld zeigt den tiefen Fall einer wohlsituierten Berliner Familie w?hrend der NS-Zeit. Der 1933 zwangspensionierte preu?ische SPD-Landtagsabgeordnete und Ministerialdirigent Siegfried Rosenfeld weicht mit Frau und Kindern von Berlin nach Bayern aus; dort erlebt die Familie Ausgrenzung und Denunziation, aber auch Hilfe und Freundschaft. Die Pogromnacht 1938 macht die Dringlichkeit der Auswanderung unabweisbar. Siegfried Rosenfeld kann noch wenige Tage vor Kriegsausbruch 1939 nach England emigrieren, doch Else erh?lt kein Visum. Er lebt in gr??ter Sorge um die geliebte Frau und blickt von au?en auf die Vorg?nge in Deutschland; seine Schilderungen zeigen die Mühen des Exilalltags. Else hilft als Wirtschaftsleiterin im Internierungslager München Berg am Laim mit hohem Einsatz ihren jüdischen Leidensgenossen. Seit August 1942 verbirgt sie sich im Untergrund in Berlin und Freiburg. Am 20. April 1944 gelingt ihr die Flucht zu Fu? über die Grenze in die Schweiz. Else Behrend-Rosenfelds Aufzeichnungen aus den Jahren 1933 bis 1944, ihre Briefe aus Internierung und Illegalit?t an die Freundin Eva und ihre Berichte für die BBC bieten mit Siegfried Rosenfelds Tagebuchaufzeichnungen aus dem englischen Exil bewegende Sichten auf das jüdische Schicksal im Nationalsozialismus. Die Herausgeber Erich Kasberger und Marita Krauss kommentieren und entschlüsseln die Tagebücher und Briefe; zahlreiche historische Aufnahmen aus Privatbesitz machen das Familienschicksal lebendig.
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Sammelband: Marita Krauss (Hrsg.), Rechte Karrieren in München. Von der Weimarer Zeit bis in die Nachkriegsjahre
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NS-Karrieren begannen meist nicht im Jahr 1933 und endeten nicht 1945. Sie begannen in Bayern und gerade in München bereits Anfang der zwanziger Jahre zum Zeitpunkt des frühen Aufstiegs der NSDAP und reichen bis ins Milieu der ?Hauptstadt der Bewegung“ w?hrend der NS-Herrschaft. Nach 1945 wurden sie fortgesetzt, oft an einem anderen Ort, manchmal nach schwierigen juristischen Kl?rungsversuchen mit Zeugen und Gegenzeugen. Die renommierte Autorin Prof. Dr. Marita Krauss und ihr Autorenteam spüren den NS-Aufsteigern, den Günstlingen und Opportunisten vom Beginn ihrer Karriere an nach und hinterfragen deren Umfeld, Aktivit?ten und Handlungspielr?ume vor dem Hintergrund der Münchner Geschichte auch über die Epochengrenzen 1933 und 1945 hinweg.
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Sammelband: Marita Krauss (Hrsg.), Integrationen. Vertriebene in den deutschen L?ndern nach 1945
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Flucht, Vertreibung und Integration nach dem Zweiten Weltkrieg erhielten in den vergangenen Jahren st?ndig steigende Aufmerksamkeit. Die Dramatik des Vertreibungsgeschehens überdeckt dabei oft die mühsamen Anf?nge im neuen Land; Aufbaujahre und langsame Integration wurden im Nachhinein als Erfolgsgeschichte erz?hlt und gedeutet. Doch es gab nicht einen einheitlichen Integrationsprozess, es gab vielmehr unterschiedliche 'Integrationen' in Deutschland, verz?gert oder beschleunigt, behindert oder gef?rdert durch die jeweilige Politik, die Haltung der Aufnahmegesellschaft gegenüber den Neuank?mmlingen aber auch durch die innere Positionierung der Vertriebenen gegenüber ihrem Schicksal.
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Ein umfassendes Nachschlagewerk:
Marita Krauss, Die k?niglich bayerischen Hoflieferanten
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Erstmals rückt ein weitgehend unbekannter Abschnitt der bayerischen Geschichte in den Mittelpunkt: die k?niglich bayerischen Hoflieferanten. Als Gewerbetreibende, Handwerker oder Güterproduzenten standen sie im Dienste des Hofes und erhielten dafür den Hof- oder Hoflieferantentitel. Dahinter verbergen sich Erfolgsgeschichten, aber auch Episoden des Scheiterns und des wirtschaftlichen Niedergangs. Eng verbunden damit ist die Wirtschafts- und Lokalgeschichte Münchens im 19. und 20. Jahrhundert. In besonderem Ma?e wird aber ebenso eine Kulturgeschichte der Warenwelt erz?hlt – auch über die Epochengrenzen 1918, 1933 und 1945 hinweg. Die Ernennung zum k?niglich bayerischen Hoflieferanten kam einem ?Adelsschlag“ für H?ndler und Dienstleister gleich. 1918 ging mit der bayerischen Monarchie auch der offizielle Titel des Hoflieferanten unter. Und doch: Von über 1000 offiziellen Titeltr?gern aus Zeiten des K?nigreichs haben einige alle Kriege, Revolutionen und Wirtschaftskrisen bis heute überstanden, auch wenn oder gerade weil sich die Unternehmen und ihre Produkte oft grundlegend gewandelt haben. Mit über 200 historischen Aufnahmen und Originaldokumenten stellt das Buch die Beziehungen zwischen K?nigshaus und den Produzenten, Lieferanten und Dienstleistern vor und widmet sich einzelnen Hoflieferanten aus den verschiedensten Sparten sowie ihren Produkten. Darüber hinaus bietet es einen Einblick in die Welt der Hoflieferantinnen, der Hofküche, die Zeit des 1. Weltkriegs und die Krisen und Umbrüche nach dem Ende der Monarchie bis heute.
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Monographie: Stefan Lindl, Entsprechend. Gestalten des Gestaltens 3
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Baudelaire spürt im Sonette Correspondances den sublimen Entsprechungen von Materie und Geist nach, den Gemeinsamkeiten des Menschen mit dem ihm so fremden Au?erhalb. Es ist für ihn gew?hnlich kryptisch. Baudelaire sah die besonderen F?higkeiten des Poeten darin, die konfusen Parolen des Au?erhalbs entschlüsseln zu k?nnen. Deswegen sei es ihm m?glich, Allegorien zu verfassen, entsprechende Gestaltungen über das Gewordene. Wir bezeichnen Gestaltung als harmonisch, wenn sie entsprechend auf das Gewordene antwortet. Entsprechendes Gestalten bel?sst weder das Gewordene nackt, noch l?sst es das Gewordene hinter einer Blende verschwinden. Es gibt dem Gewordenen Neues, ohne ihm Fremdes hinzuzufügen. Eine Allegorie des entsprechenden Gestaltens w?re die ideale Liebe: Zwei Wesen, die in gegenseitiger Achtung verbunden sind und in ihrer Einheit etwas Neues bilden. – Der Mensch als sanfter, verantwortungsbewusster, moralischer Gestalter; der ideal liebende Mensch ohne Unterwürfigkeit und ohne Dominanz.
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Monographie: Stefan Lindl, Blendend. Gestalten des Gestaltens 2
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Von der Strafe des Blendens, über das Trompe-l’?il, zum Terror – diese Serie zeugt von Verschwinden, Betrug, Dominanz. Blendendes Gestalten verspricht kein sanftes Belassen, sondern aktives Ver?ndern.
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Monographie: Stefan Lindl, Nackt. Gestalten des Gestaltens 1
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Im Nackten f?llt der Gehalt mit seiner Oberfl?che zusammen. Es gibt nichts darunter, nichts darüber. Das Nackte ist ein Gestaltungsprinzip des Endgültigen, des Erhabenen, des Heiligen in Kunst, Design, neuen Medien, Architektur, Religion, Literatur und Philosophie.
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Monographie: Stefan Lindl, Die Gestalten des Zeus. Von der Unm?glichkeit gesellschaftlichen Wandels
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Die Nation ist tot! Global und individualistisch schreiten wir in die Zukunft. Verp?nt sind Dominanzen: Die Deutschen, die Franzosen, die Amerikaner. Es gibt nur differente Individuen. – Diese S?tze entspringen einem Wunschtraum des Individualismus. Nationen leben munter und machen das Denken und Vorstellen ihrer Individuen zu Gefangenen einer Matrix. Bestehend aus einem Beziehungsgeflecht konkreter Vorstellungen von Wirklichkeit, Repr?sentation, Individuum und Gesellschaft ist diese Matrix eine unbewusste, nationale Denkvorlage der Individuen. Sie bestimmt, wie die Wirklichkeit vorzustellen sei und wie in der Wirklichkeit Probleme gel?st werden. Im replizierenden Prozess der Erziehung wird dieser nationale Mutterstamm des Denkens immer neu in die K?pfe der Individuen kopiert. Nur schwer kann sich deswegen die Nation ihrer Banden entledigen, wenn sie einen schnellen und substantiellen gesellschaftspolitischen Wandel ben?tigte.
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