Open Access: Questionnaire zum Lehrpodcast
Zum Inhalt:?Begleitend zum Augsburger Mittelalter-Podcast bietet Ihnen unser kostenloser Questionnaire die M?glichkeit, Ihr neu erworbenes Wissen zu wiederholen und zu vertiefen. Zu jeder der 22 Podcast-Folgen finden Sie im Questionnaire jeweils zehn Multiple-Choice Fragen. Den Questionnaire k?nnen Sie
hier als PDF-Datei herunterladen. Wer lieber mit einem gedruckten Buch arbeitet, kann den Questionnaire unter der ISBN: 978-3-7458-7050-3 auch im Buchhandel erwerben.
Literaturnachweis:
Martin Kaufhold / Mathias Kluge,?Von Chlodwig bis Columbus: Questionnaire zum Augsburger Mittelalter-Podcast, PubliQation Verlag, Norderstedt 2022.
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Um 500: Die Taufe Chlodwigs
Zum Inhalt: Chlodwigs Taufe leitete den ?bertritt des m?chtigen Stammes der Franken zum katholischen Christentum ein, das zu diesem Zeitpunkt nicht ohne Konkurrenz war. Damit wurde die Christianisierung Westeuropas nach dem Niedergang des r?mischen Reiches auf den Weg gebracht.
Unser Literaturtipp:
Patrick J. Geary:?Die Merowinger. Europa vor Karl dem Gro?en, 3. Auflage, München 1996.
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Quellenempfehlung:
Gregor von Tours:?Zehn Bücher Geschichten, Bd. 1: Buch 1-5, bearb. von R. Buchner (Ausgew?hlte Quellen zur deutschen Geschichte des Mittelalters 2), Darmstadt 82000, Buch II, Kap. 30, S. 116 f.
800: Die Kaiserkr?nung Karls des Gro?en
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Zum Inhalt: Die Kaiserkr?nung Karls des Gro?en in der Peterskirche Roms belebte die r?mische Kaisertradition im Westen Europas neu. Sie verschob das Kraftzentrum Europas vom Mittelmeerraum in die Region n?rdlich der Alpen.
Die Kaiserkr?nung markierte den Anspruch der fr?nkischen Herrscher auf die Führungsrolle in der Christenheit und war damit auch ein Zeichen der Emanzipation vom griechischen Osten.
Unser Literaturtipp:
Johannes Fried:?Karl der Grosse. Gewalt und Glaube, München 2013.
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Quellenempfehlung:
Einhard: Das Leben Karls des Gro?en, in: R. Rau (Hg.): Quellen zur Karolingischen Reichsgeschichte 1 (Ausgew?hlte Quellen zur deutschen Geschichte des Mittelalters 5), Darmstadt 1987, Kap. 28, S. 198?–201.
962: Die Kaiserkr?nung Ottos des Gro?en
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Zum Inhalt: Die Kaiserkr?nung Ottos (I.) des Gro?en in Rom war ein H?hepunkt der Aufstiegsgeschichte der zwangsbekehrten Sachsen, und sie begründete die besondere Rolle des r?mischen Kaisertums für die deutsche Geschichte. Diese erhielt damit keinen nationalen Fokus, sondern ein Leitbild mit hohem Ansehen und unscharfem Inhalt – mit allen bewegten Folgen.
Unser Literaturtipp:
Matthias Becher:?Otto der Gro?e. Kaiser und Reich. Eine Biographie, München 2012.
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Quellenempfehlung:
Adalberts Fortsetzung der Chronik Reginos zu den Jahren 961/962, in: A. Bauer/R. Rau (Hg.): Quellen zur Geschichte der s?chsischen Kaiserzeit (Ausgew?hlte Quellen zur deutschen Geschichte des Mittelalters 8), Darmstadt 52002, S. 216 f.
1077: Der Gang nach Canossa
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Zum Inhalt: Der Investiturstreit beendete eine elit?re Ordnung der christlichen Welt. In der Welt des frühen Mittelalters pflegten K?nige und Bisch?fe im engen Verbund eine g?ttliche Ordnung, in der einfache Menschen und komplexere soziale Verh?ltnisse fast nicht vorkamen. Das ?nderte sich nun. Neue Menschen, niedere Adlige, Bewohner von St?dten, Handwerker und gelegentlich Bauern, dr?ngten auf die Bühne und machten Ansprüche geltend. Sie machten sich Sorgen um ihr Seelenheil. Und ihre Sorgen bef?rderten die Reformen Gregors VII. Neue Kr?fte beunruhigten die alte Welt.
Unser Literaturtipp:
Rudolf Schieffer:?Papst Gregor VII.?Kirchenreform und Investiturstreit, München?2010.
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Quellenempfehlung:
Brief Papst Gregors VII. an die deutschen Fürsten (Januar 1077), in: F-J. Schmale/ R. Buchner (Hg.): Quellen zum Investiturstreit 1: Ausgew?hlte Briefe Papst Gregors VII. (Ausgew?hlte Quellen zur deutschen Geschichte des Mittelalters 12a), Darmstadt 1978, S. 240–243.
1095: Papst Urban II. ruft in Clermont zum Ersten Kreuzzug auf
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Zum Inhalt: Der Aufruf von Papst Urban II. zu einer bewaffneten Hilfe für die Christen des Ostens startete die Kreuzzüge als eine breite Bewegung, die der Papst gar nicht beabsichtigt hatte. Sein Aufruf mobilisierte die Christenheit in einer Phase religi?ser und sozialer Unruhe. Die Verbindung von Abla?versprechen und Kriegshandwerk traf einen Nerv der Zeit und wirkte trotz verschiedener Abschw?chungen und vieler Rückschl?ge sehr lange nach.
Unser Literaturtipp:
Steven Runciman:?Geschichte der Kreuzzüge (History of the Crusades,?aus dem?Englischen übers. von Peter de Mendelssohn,?3 B?nde, München 1957-1960),?Sonderausgabe in einem?Band, 9. Auflage, München 2019.
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Quellenempfehlung:
Fulcher von Chatres: Historia Hierosolymitana, Buch 1, Kap. 3, erl. u. hg. von H. Hagenmeyer, Heidelberg 1913, S. 130–138.
1117/1118: Die Aff?re von Abaelard und Heloise
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Zum Inhalt: Im historischen Rückblick geh?rt die Aff?re von Abaelard und Heloise zu den gro?en Liebesgeschichten des Mittelalters. Sie führt uns mitten hinein in das bewegte intellektuelle Milieu von Paris im 12. Jahrhundert, das damals zu einem der Brennpunkte des europ?ischen Geistes wurde. Die ?berlieferung dieser Zeit erm?glicht erstmals auch eine Innensicht auf die Handelnden. Eine psychologische Dimension h?lt Einzug in die Geschichte.
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Unser Literaturtipp: Abaelards ?Historia calamitatum“: Text – ?bersetzung – literaturwissenschaftliche Modellanalysen, hrsg. von Dag Nikolaus Hasse, Berlin 2002.
1122: Das Wormser Konkordat
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Zum Inhalt: Mit dem Wormser Konkordat wurde ein Kompromiss?zwischen Kaiser Heinrich V. und Papst Calixt II. erzielt, der den fast 40 Jahre dauernden Konflikt um die Besetzung der Bischofs?mter im Reich beilegte. Von nun an kam der Kirche (i. d. R. dem Erzbischof) die Einsetzung in das geistliche Amt zu, dem K?nig die Einsetzung (Belehnung) des Bischofs in die weltlichen Güter seines Bistums. In der Unterscheidung zwischen geistlichen Gütern (Spiritualia) und weltlichen Gütern (Temporalia), die die Voraussetzung für diesen Kompromiss?war, lag der epochemachende Schritt dieses Kompromisses.
Unser Literaturtipp:
Stefan Weinfurter:?Canossa: Die Entzauberung der Welt, München 2007.
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Quellenempfehlung:
Das Wormser Konkordat (Privileg des Kaisers und Privileg des Papstes), in: L. Weinrich (Hg.): Quellen zur deutschen Verfassungs-, Wirtschafts- und Sozialgeschichte bis 1250 (Ausgew?hlte Quellen zur deutschen Geschichte des Mittelalters 32), Darmstadt 22000, Nr. 49, S. 182–185.
1170: Die Ermordung Thomas Beckets
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Zum Inhalt: Die Ermordung Thomas Beckets zeigt, wie sehr die geistliche und die weltliche Sph?re im Laufe des 12. Jahrhunderts auseinandergetreten waren. Jede Sph?re hatte ihre eigenen Ansprüche und Gesetzm??igkeiten entwickelt. Der kompromisslose Charakter Thomas Beckets verst?rkte diese Kluft in dramatischer Weise, aber die Rollenmodelle für den kirchlichen Dienst und für den K?nigsdienst waren seit dem sp?ten 11. Jahrhundert zunehmend sch?rfer profiliert worden.
Unser Literaturtipp:
Micheal Thomas Clanchy:?England and its Rulers, 1066-1307, Oxford 2006.
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Quellenempfehlung:
Edward Grim: Vita Sancti Thomae, Cantuariensis Archiepiscopi et Martyris, in: J. C. Robertson (ed.): Materials for the History of Thomas Becket, Archbishop of Canterbury II (Rerum Britannicarum Medii Aevi Scriptores 67), London 1876, S. 426–440 (lat.), engl. ?bers.: D. C. Douglas/G. W. Greenaway (ed.): English Historical Documents II (1042-1189), London/New York 21981, Nr. 152, S. 895–904.
1183: Der Friede von Konstanz
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Zum Inhalt: Im Frieden von Konstanz wurde das politische Potential st?dtischen Lebens klar sichtbar. Dieses st?dtische Potential in Italien zeigte dem immer herrschaftsbetonten staufischen Kaiser Friedrich I. Barbarossa seine Grenzen auf. Es waren Grenzen, die die Staufer im Grunde nie überwanden, und die zu ihrem Scheitern in Italien sicher erheblich beigetragen haben.
Unser Literaturtipp:
Knut G?rich:?Friedrich Barbarossa. Eine Biographie, München 2011.
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Quellenempfehlung:
Die Chronik Ottos von St. Blasien, in: F.-J. Schmale (Hg.): Die Chronik Ottos von St. Blasien und die Marbacher Annalen (Ausgew?hlte Quellen zur deutschen Geschichte des Mittelalters 18a), Darmstadt 1998, Kap. 27, S. 78 f;
Monumenta Germaniae Historica, Constitutiones et acta publica imperatorum et regum I, ed. L. Weiland, Hannover 1893, Nr. 293, S. 408–418.
1209: Franz von Assisi trifft auf Papst Innozenz III.
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Zum Inhalt:?Nach dem Zusammentreffen mit Franz von Assisi wurde Papst Innozenz III. früh zu einem F?rderer der entstehenden Bettelorden. Die Franziskaner und auch die Dominikaner pflegten in der Folge eine besondere N?he zum Papsttum. Die Allianz dieser neuen religi?sen Kr?fte mit den P?psten lenkte die Dynamik der Armutsbewegung in die Bahnen der Kirche, und mit dem Erfolg der Franziskaner und Dominikaner gewannen die P?pste einflussreiche Fürsprecher in ganz Europa.
Unser Literaturtipp:
Jacques Le Goff:?Franz von Assisi, 2. Aufl., Stuttgart 2006.
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Quellenempfehlung:
Thomas von Celano: Leben und Wunder des Heiligen Franziskus von Assisi, hg. und über. von E. Grau (Franziskanische Quellenschriften 5), Westfalen 51994.
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27. Juli 1214: Der Sonntag von Bouvines
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Zum Inhalt:?Der Sieg des franz?sischen K?nigs Philipp II. in der Schlacht von Bouvines führte auf drei wichtigen Politikfeldern eine Entscheidung herbei: Er beendete die Hoffnungen des englischen K?nigs auf eine Rückgewinnung der verlorenen Festlandbesitzungen. Er etablierte die Vormachtstellung der franz?sischen Krone gegenüber den m?chtigen eigenen Vasallen. Er entschied den staufisch-welfischen Thronstreit in Deutschland zugunsten von Friedrich II. und er?ffnete dem franz?sischen K?nigtum den Weg zu einer europ?ischen Vormachtstellung.
Unser Literaturtipp:
Georges Duby:?Der Sonntag von Bouvines.?Der Tag, an dem Frankreich entstand, Berlin 2002.
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Quellenempfehlung:
Wilhelm Brito: Gesta Philippi Augusti und Philippidos, in: H.-F. Delaborde (Hg.): ?uvres de Rigord et de Guillaume le Breton 1–2, Paris 1882–1885 (altfranz., dt. ?bers. wichtiger Passagen in: Duby, Der Sonntag, S. 41–60).
1215: Die Magna Carta
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Zum Inhalt:?Die Magna Carta ging aus einer konkreten Krise der englischen K?nigsmacht nach dem definitiven Verlust der Festlandsbesitzungen in der Schlacht von Bouvines hervor. Aber sie wies in ihrem Text deutlich über die Situation hinaus. In ihr trat die Gemeinschaft des K?nigreichs (comunitas regni)?erstmals als eine handelnde Gr??e im Namen der freien Untertanen des K?nigs auf. Die Magna Carta formulierte ein Widerstandsrecht für den Fall eines k?niglichen Rechtsbruchs und sie garantierte jedem Freien, dass er ohne ein ordentliches Verfahren nach den Gesetzen des Landes nicht inhaftiert werden dürfe – der "Habeas Corpus"-Artikel.
Unser Literaturtipp:
David Carpenter (Hrsg.):?Magna Carta. Translated with a new commentary by David Carpenter, London 2015.
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1229: Die Anf?nge der Inquisition
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Zum Inhalt:?In den 1220er Jahren wurde im Süden Frankreichs,?im Languedoc,?ein neues kirchliches Untersuchungsverfahren eingeführt, mit dem ohne vorherige Anklage eine Untersuchung der Rechtgl?ubigkeit der Bewohner einzelner Regionen m?glich wurde.?Die Untersuchung –?Inquisition?–?wurde von bestellten?Inquisitoren, meist Dominikanerm?nchen, nach einem festen Fragenkatalog durchgeführt und protokolliert. Im Laufe der Zeit kamen verschiedene Zwangsmittel (Folter) bei der Befragung hinzu. Das Strafma? reichte von einfachen Bu?übungen bis hin zur Todesstrafe –?dabei wurde die H?resie als Hochverrat gegen die g?ttliche Majest?t (crimen laesae majestatis) behandelt. Damit trat die Inquisition als aktive Verfolgung Andersgl?ubiger in die Geschichte ein. Der mittelalterliche Start war noch verhalten, aber sie sollte noch eine lange Geschichte vor sich haben.
Unser Literaturtipp:
J?rg Oberste:?Ketzerei und Inquisition im Mittelalter,?Darmstadt 2007.
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Quellenempfehlung:
Beschlüsse der Synode von Toulouse, in: K.-V. Selge (Hg.): Texte zur Inquisition (Texte zur Kirchen- und Theologiegeschichte 4), Gütersloh 1967, S. 30–35 (lat.).
1245: Die Absetzung Friedrichs II. auf dem Konzil von Lyon
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Zum Inhalt:?Mit der Absetzung von Kaiser Friedrich?II. beanspruchte Papst Innozenz IV. die hierarchische ?berordnung über das kaiserliche Amt. Ein publizistischer Kampf um die Ordnung der Welt war die Folge. Die politischen Folgen des Urteils waren überschaubar. Die ?bernahme des Absetzungsurteils in das kirchliche Recht (Liber Sextus) führte zu einer weiten Verbreitung der Urteilsbegründung, die in der Folgezeit bei verschiedenen Herrscherabsetzungen ein Modell vorgab.
Unser Literaturtipp:
Ernst H. Kantorowicz:?Kaiser Friedrich der Zweite: Hauptband,?Nachdruck (3. Edition), Stuttgart?2010.
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Quellenempfehlung:
Papst Innozenz IV. erkl?rt Friedrich II. für abgesetzt,?in: J. Miethke/ A. Bühler (Hg.): Kaiser und Papstum im Konflikt. Zum Verh?ltnis von Staat und Kirche im sp?ten Mittelalter (Historisches Seminar 8), Düsseldorf 1998, S.105–111.
1272–1295: Die Reisen Marco Polos
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Zum Inhalt:?Die Reisen der Polos in Asien sind ein bedeutendes Zeugnis europ?ischer Kontakte mit Asien. Diese Kontakte setzten in der zweiten H?lfte des 13. Jahrhunderts ein und ver?nderten die Weltsicht der lateinischen Christenheit. Die Rolle der katholischen Christen in der Welt war geringer als erhofft.?Milit?rische Herausforderungen au?erhalb Europas überforderten die Kr?fte, was sich in der Kreuzzugsgeschichte zeigte.
Unser Literaturtipp:
Jürgen Sarnowsky:?Die Erkundung der Welt. Die gro?en Entdeckungsreisen von Marco Polo bis Humboldt, München 2015,?S. 15–42.
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Quellenempfehlung:
The book of Ser Marco Polo, the Venetian, Cocerning the Kingdoms and Marvels of the East, ed./transl. H. Yule, 2?Bde. London 1871, zahlreiche Nachdrucke; verschiedene (i. d. R.?gekürzte) deutsche Ausgaben.
7. September 1303: Das Attentat von Anagni
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Zum Inhalt:?Der Konflikt zwischen den Herrschaftsansprüchen des Papsttums und der Selbstbehauptung der k?niglichen Macht erreichte in der Amtszeit von Bonifaz VIII. einen H?hepunkt. Mit aller Sch?rfe forderte Bonifaz VIII. all jene Autorit?t ein, die in der kirchlichen Tradition bislang eher vage formuliert worden war. Dieser p?pstliche Führungsanspruch in der christlichen Welt erhielt durch den Handstreich von Anagni, bei dem M?nner des franz?sischen K?nigs gemeinsam mit italienischen Feinden Bonifaz’?VIII. den Papst überfielen und für kurze Zeit gefangensetzten, eine scharfe und nachhaltige Zurückweisung. Im 14. Jahrhundert geriet das Papsttum in Avignon unter den starken Einflu? der franz?sischen Krone.
Unser Literaturtipp:
Kaspar Elm:?Das Attentat von Anagni. Der ?berfall auf Papst Bonifaz VIII. am 7. September 1303, in: Alexander Demandt (Hrsg.),?Das Attentat in der Geschichte, K?ln 1996, S. 91–105.
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Quellenempfehlung:?
Bericht des William Hundleby, in: Monumenta Germaniae Historica,?Scriptores 28, Hannover 1888, S. 622–626.
1346: Die Schlacht von Crécy
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Zum Inhalt:?Nachdem der englische K?nig Edward III. 1340 aufgrund seines Erbrechts den franz?sischen Thron beanspruchte, war die englische Strategie zun?chst weniger erfolgreich. Der K?nig hatte auf Verbündete gesetzt, die er mit viel Geld bezahlte. Der Feldzug von 1346 markierte einen Strategiewechsel. Nun führte der K?nig den Kampf mit englischen Truppen, und durch den deutlichen Sieg über die franz?sischen Ritter bei Crécy erhielt sein Anspruch politischen Nachdruck. Der milit?rische Erfolg erh?hte die Akzeptanz in England, wo man dem Feldzug anfangs skeptisch gegenübergestanden hatte.
Unser Literaturtipp:
Joachim Ehlers:?Der Hundertj?hrige Krieg,?2., durchges. Auflage,?München, 2012.
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Quellenempfehlung:
Geoffrey le Baker: Chronicle, in: English Historical Documents 1327–1485, ed. A. R. Myers, London 1969, S. 77–82 (engl. ?bers.).
1348: Die Pest kommt nach Europa
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Zum Inhalt:?Zwischen 1348 und ca. 1351 fielen ca. 30 % der europ?ischen Bev?lkerung der Pest zum Opfer. Die Krankheit kam aus Asien und breitete sich entlang der Handelswege schnell aus. Eine medizinische Therapie gab es nicht. Bis weit in das 15. Jahrhundert hinein suchte die Pest nun in regelm??igen Abst?nden die Menschen heim und t?tete h?ufig die Jungen, die noch keine Pestwelle erlebt und keine Abwehrkr?fte entwickelt hatten. Die Pest trug erheblich zum krisenhaften Gepr?ge des sp?ten Mittelalters bei. Allerdings zwang der enorme Verlust an Menschen auch zu einer neuen sozialen Organisation, die es erlaubte, die Verluste aufzufangen. So spricht manches dafür, dass?die Krise der Pest die technischen und sozialen Innovationen der Frühen Neuzeit mit vorbereitete.
Unser Literaturtipp:
Klaus Bergdolt:?Der?Schwarze Tod in Europa: die Gro?e Pest und das Ende des Mittelalters, 4. Auflage, München 2017.
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Quellenempfehlung:
Klaus?Bergdolt (Hg.): Die Pest 1348 in Italien. Fünfzig zeitgen?ssische Quellen, Heidelberg 1989.
1378: Das Gro?e Abendl?ndische Schisma
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Zum Inhalt:?Der Ausbruch des Gro?en Schismas 1378?lie? die inneren Spannungen der lateinischen Christenheit nach dem gut 70-j?hrigen ?Exil“ in Avignon deutlich hervortreten. Die Kirchenspaltung blieb kein kurzlebiger Unfall, sondern verfestigte sich entlang der politischen Konfliktlinien in Europa. Zwar blieb das Einheitsideal der Kirche und der Führungsanspruch der P?pste erhalten, doch war für die Zeitgenossen unübersehbar, dass?es w?hrend des fast 40-j?hrigen Schismas mehrere P?pste zur gleichen Zeit gegeben hatte, die jeweils die Rechtm??igkeit ihrer Position behaupteten –?und die Kirche konnte für dieses Problem lange Zeit keine L?sung finden. Es trat ein Gew?hnungseffekt ein, und nicht jeder Zeitgenosse litt unter der Situation. Das Schisma wurde erst durch das Konzil von Konstanz mit der Wahl Martins V. zum allgemein anerkannten Papst überwunden.
Unser Literaturtipp:
Heribert Müller:?Die kirchliche Krise des Sp?tmittelalters.?Schisma, Konziliarismus und Konzilien (Enzyklop?die deutscher Geschichte 90), München 2012.
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Quellenempfehlung:
Michael Seidlmayer: Die Anf?nge des gro?en abendl?ndischen Schismas, Münster 1940?– mit ausführlichem Textanhang, in dem einschl?giges Archivmaterial in lateinischer Sprache?abgedruckt ist.?
1429: Jeanne d’Arc trifft auf Karl (VII.)
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Zum Inhalt:?Im Februar 1429 befand sich die franz?sische Krone in einer schweren Krise. Die Gegner schienen überm?chtig und der Thronfolger Karl (VII.) hatte nach dem Tod seines Vaters auf die Krone verzichten müssen. Da suchte ihn ein junges M?dchen auf, das von der Mission erfüllt war, den Thronfolger zur K?nigskr?nung zu führen und dem Kampf gegen die Gegner der Krone neuen Elan zu verleihen. Dies gelang ihr?und bevor Johanna 1431 einem politischen Inquisitionsprozess zum Opfer fiel, war das franz?sische K?nigtum wieder zu einer eigenst?ndigen Kraft geworden, die schlie?lich die englischen Truppen wieder aus Frankreich vertreiben konnte.
Unser Literaturtipp:
Georges Duby / Andrée Duby:?Die Prozesse der Jeanne d’Arc (Les procès de Jeanne d'Arc) (Wagenbachs Taschenbuch 129), Berlin 1985.
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Quellenempfehlung:
Jeanne d'Arc. Dokumente ihrer Verurteilung und Rechtfertigung 1431–1456, K?ln 1956.?
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Um 1450: Johannes Gutenberg beginnt den Buchdruck mit beweglichen Lettern
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Zum Inhalt:?Der Buchdruck mit beweglichen Lettern erlaubte die Vervielfachung von Textvorlagen mit einer deutlich h?heren Geschwindigkeit,?als dies selbst spezialisierten Schreibern m?glich war. Dabei erzielten die Druckwerkst?tten eine sehr gute Qualit?t. Auf diese Weise erm?glichte der Buchdruck eine schnellere und kostengünstigere Verbreitung des geschriebenen Wortes, wobei sich die Texte durch die Art ihrer Vervielf?ltigung allm?hlich an einheitliche Standards ann?herten. Der Buchdruck machte ganze Wissensbereiche, die in der handschriftlichen ?berlieferung des Mittelalters Spezialisten vorbehalten waren, einer gr??eren ?ffentlichkeit zug?nglich. Quellentechnisch endete mit diesem Einschnitt das Mittelalter.
Unser Literaturtipp
Stephan Füssel,?Johannes Gutenberg?(Rowohlts Monographien 50610) Reinbek bei Hamburg 1999, 4. Aufl. 2007.
12. Oktober 1492: Christopher Columbus und seine Mannschaft erreichen Amerika
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Zum Inhalt:?Die Reise von Christoph Columbus nach Amerika er?ffnet eine entscheidende Ausweitung des europ?ischen Horizontes. Columbus selber stand noch weitgehend in der Tradition des sp?ten Mittelalters, und er war bis zu seinem Tod überzeugt, einen Seeweg nach Asien entdeckt zu haben. Doch seine Reise ?ffnete eine Tür für nachfolgende Entdecker, Abenteurer und Eroberer. ?Sie erschlossen und eroberten die Küsten und das Landesinnere von Mittel- und Südamerika für die europ?ische Herrschaft und die Ausbeutung des Kontinents. Columbus stand auf der Schwelle zwischen dem lückenhaften sp?tmittelalterlichen Wissen von der Welt und der rücksichtslosen Aneignung durch die frühneuzeitlichen Konquistadoren
Unser Literaturtipp
Christoph Columbus,?Das Bordbuch: Leben und Fahrten des Entdeckers der Neuen Welt 1492, Edition Erdmann, Wiesbaden 2013, 2. Aufl. 2017.
MAKING OF & DANKSAGUNG
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Die M?glichkeit das Projekt zu realisieren verdanken wir der Unterstützung von vielen Seiten. Ein besonderer Dank gebührt Dr. Ulrike Schwarz, die das Intro des Podcasts und die Quellentexte eingesprochen hat. Dies w?re ohne Dr. Martin Schnell und Christoph Karl nicht m?glich gewesen, die uns das Tonstudio des Sprachenzentrums der Universit?t Augsburg zug?nglich gemacht haben. Die Beschaffung und Bedienung von Hard- und Software, die für eine Audioproduktion ben?tigt wird, ist eine anspruchsvolle Herausforderung. Bei ihrer Bew?ltigung haben uns unser EDV-Betreuer Markus Henze, Peter Oswald, Dorothea Zelinsky und Philipp Kraus geholfen. Die Erarbeitung des Layouts w?re ohne die gro?zügige Unterstützung von Dr. Manuela Rutsatz und Florian Schl?ffer von der Presseabteilung der Universit?t Augsburg nicht m?glich gewesen. Für die Einrichtung des Onlineportals auf den Webseiten der Universit?t danken wir Philipp Müller-Augustin.
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* Inhaltliche Grundlage: Martin Kaufhold, Wendepunkte des Mittelalters, Ostfildern 2004.
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Sprecher: Prof. Dr. Martin Kaufhold, PD Dr. Mathias Kluge, Dr. Ulrike Schwarz