Fresken des 18. Jahrhunderts in Augsburger Pfarrkirchen (Dennis Gossner M.A.)
Augsburg war im 18. Jahrhundert eines der gro?en künstlerischen Zentren der Freskenmalerei im Heiligen R?mischen Reich. Bedingt durch die hier ans?ssige Augsburger Akademie und vor allem der pr?genden Figur ihres Direktors Johann Georg Bergmüller gelang es den Augsburger Freskanten, einen weit über die Grenzen der Stadt hinausreichenden Einfluss auf die Genese dieser Kunstform zu gewinnen. W?hrend die Freskenmalerei in Privath?usern der Stadt in der unmittelbaren Vergangenheit wieder im Zentrum des Forschungsinteresses stand, fehlen ?hnlich umfassende Studien zu Fresken in sakralen R?umen. Um in dieser gro?en Forschungslücke weitere Erkenntnisse zu erlangen, wurden die insgesamt 12 Pfarrkirchen – sechs katholische, sechs protestantische – der Augsburger Altstadt w?hrend des 18. Jahrhunderts aus den umfangreichen Best?nden im 18. Jahrhundert vorhandener sakraler R?ume ausgew?hlt. Die Schwierigkeit einer Analyse der Malereien an den Decken der Augsburger Pfarrkirchen für den Untersuchungszeitraum besteht in der ?berlieferungslage. Nur in drei der Kirchen sind heute noch die mehr oder minder überarbeiteten Fresken des 18. Jahrhunderts zu finden, sodass ein wichtiger Bestandteil des Dissertationsprojekts in einer programmatischen und soweit anhand von Kupferstichen, Fotografien oder Entwurfsskizzen m?glich optischen Rekonstruktion der ehemaligen Kirchenr?ume besteht. Deren Ausstattungsprogramm soll hinsichtlich künstlerischer, kultureller und ?konomischer Einflüsse interpretiert und miteinander in Bezug gesetzt werden, besonders auch hinsichtlich des Verh?ltnisses zwischen beiden Konfessionen. Dieses ?u?ert sich etwa im Umstand, dass ausschlie?lich katholische Freskanten in den Augsburger Pfarrkirchen t?tig waren. Auch soll der Blick über die Stadt hinaus auf Transferprozesse geworfen werden, in denen die Augsburger Freskenmalerei eine bedeutende Mittlerrolle einnehmen konnte. So gelangten über Bergmüllers Aufenthalt in den Niederlanden Elemente der dortigen Malerei und insbesondere solche von Rubens nach Augsburg, von wo aus bedingt durch die überregionale Popularit?t der durch Kupferstiche verbreiteten Bildfindungen Bergmüllers, diese dann durch zahllose, bislang oft nicht beachtete ?bernahmen bis nach Norditalien und Kroatien verbreitet wurden.