Sprachunterricht (Sara Bondi)
Als ich im November 2022 mein Studium abgeschlossen habe, hatte ich schon seit ein paar Monaten angefangen als Sprachlehrerin zu arbeiten. W?hrend der Zeit in Verona und Augsburg war Interkulturalit?t immer ein Fokus für mich. Ich wusste schon von Anfang an, dass ich mich mit anderen Kulturen auseinandersetzen wollte. Es war daher keine ?berraschung, als ich mich in den Foyers mehrerer Sprachschulen wiedergefunden habe.
Nach meiner pers?nlichen Erfahrung als Italienerin in Deutschland, die die Sprache komplett lernen musste, wollte ich wissen, wie es auf der anderen Seite war. Der Bewerbungsprozess war sehr einfach, da mein Studium und meine Auslandserfahrungen perfekt auf das zugetroffen haben, was die Schulen in dem Moment gesucht und gebraucht haben.
Wie gesagt, war mein Studium von Vorteil, da ich damit schwarz auf wei? hatte, dass ich zwei Sprachen auf dem h?chsten Niveau beherrsche – der Begriff ?Doppelabschluss“ hat mehr als alle Sprachzertifikate gegolten. In meinem Lebenslauf stand auch mein Thema für die Masterarbeit, Migration, und auch das hat zweifellos geholfen, meine Stelle zu bekommen. Damit habe ich nachweisen k?nnen, dass ich mich für Migration interessiere, und auch, dass ich mit Integrationskursen arbeiten kann.
Worin genau meine Arbeit besteht, unterscheidet sich von Tag zu Tag, aber generell geht es darum, die deutsche Sprache beizubringen. Ich arbeite sowohl mit ausl?ndischen Arbeitskr?ften, die die Kurse innerhalb ihres Arbeitsalltags belegen müssen, als auch mit Geflüchteten, die von mir eine Einführung in die deutsche Sprache sowie in die deutsche Kultur brauchen, in Form von sogenannten Integrationskursen.
Ich arbeite t?glich mit Schülerinnen und Schülern auf allen Niveaus, von absoluten Neulingen bis hin zu Studierenden, die sich auf ihre C1-Prüfungen vorbereiten wollen.
Die Arbeit macht nicht nur Spa?, sondern fühlt sich jeden Tag auch wichtig an. Auch nach l?ngeren Tagen komme ich glücklich nach Hause, weil ich wei?, dass alle heute etwas Neues gelernt haben, das ihr Leben in Deutschland erleichtern wird. Ich bin nach jedem erfolgreichen Test auf meine Arbeit stolz und dafür muss ich mich als Allererstes bei mir selbst bedanken, aber auch mein Studium hat eine wichtige Rolle gespielt und das spüre ich jeden Tag.
Nebenbei bin ich auch noch Teil der Universit?t, da ich als Doktorandin weiterstudieren darf. Ich besch?ftige mich mit der italophonen Literatur und versuche meine Arbeit immer mit der Sprachwissenschaft zu kombinieren, genau wie auch das Studium es mir immer erlaubt hat, nie eine meiner Interessen beiseitelegen zu müssen.