Vortrag von Birte Bambusch-Groetzki, M.A. (Universit?t Augsburg) im Rahmen des KuK-Kolloquiums
Birte Babusch-Groetzki M.A.
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Im Frühjahr des Jahres 1922 ereignete sich auf dem oberbayerischen Ein?dhof Hinterkaifeck ein Verbrechen, bei dem eine ganze Bauernfamilie sowie deren Magd grausam ermordet wurden. Die Tat konnte trotz jahrelanger Ermittlungen nicht aufgekl?rt werden. In der Presse, der Literatur, in Film und Fernsehen, im Radio oder Online - in den vergangenen 100 Jahren wurden die Geschehnisse in zahlreichen Medien thematisiert und diskutiert. Die Rezeptionsgeschichte spiegelt die nachhaltige Faszinationskraft eines der bekanntesten deutschen Kriminalf?lle wider.
Der Vortrag gew?hrt Einblicke in das Promotionsprojekt, welches sich der Tradierung der ungekl?rten Mordgeschichte von 1922 bis hinein in die Gegenwart widmet. Insbesondere das inzestu?se Verh?ltnis zwischen dem Austragsbauern Andreas Gruber und dessen Tochter Viktoria Gabriel werden in den Fokus gerückt. Die Auseinandersetzungen mit der famili?ren Vorgeschichte basieren auf spezifischen Geschlechter- und Normkonzepten und machen Vorstellungen über Sexualit?t sowie Familie lesbar. Die Verhandlungen über Schuld aufgrund der Verletzung sexueller Normen sind eng mit den Vermutungen über m?gliche Tatverd?chtige verknüpft.