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Selbstbeschreibungen von Interaktionspraxis in internationalen Peacebuilding-Interventionen

Projektbeschreibung

Dissertationsprojekt (abgeschlossen) von Julika Bake

Internationale Interventionen in bewaffnete Konflikte haben seit dem Ende des Ost-West-Konflikts stark zugenommen. Peacekeeping-Eins?tze unter dem Mandat der Vereinten Nationen sind zu einem Standardinstrument der internationalen Konfliktregelung, Blauhelmsoldaten zu einem Symbol der internationalen Gemeinschaft geworden. Begleitet wurde diese Entwicklung im politischen Diskurs zun?chst durch die 1992 vorgestellte ?Agenda für den Frieden“ des damaligen UN-Generalsekret?rs Boutrous Boutrous-Ghali. Er unterschied die Anforderungen an internationale Friedenseins?tze zum ersten Mal in Frieden sichernde, Frieden bildende und Frieden konsolidierende Ma?nahmen und legte damit die Grundlage für das heute g?ngige politische Programm des ?Peacebuilding“. Inzwischen ist deutlich geworden, dass die Aufgaben in den h?ufig komplexen Konfliktsituationen vielf?ltig sind und Frieden oft weitaus mehr als die ?berwachung eines Waffenstillstandes (Peacekeeping) erfordert. Anspruchsvolle kontextspezifische L?sungen, z. B. für den Aufbau staatlicher Institutionen, die F?rderung einer eigenst?ndigen Wirtschaft und die Unterstützung von Vers?hnungsprozessen sind notwendig (Peacebuilding). Frieden zu schaffen bedeutet dabei nicht nur einen multidimensionalen Prozess, sondern auch eine Gleichzeitigkeit, eine ?Gleichr?umlichkeit“ einer Vielzahl von Akteuren: internationale und lokale, staatliche und nichtstaatliche, zivile und milit?rische, usw.

Die sozialen Interaktionsprozesse, die sich w?hrend einer Peacebuilding-Intervention in der Einsatzregion entwickeln, werden bislang kaum untersucht. Dabei erkl?rt sich der Erfolg oder Misserfolg einer internationalen Intervention nicht allein durch die Strategie der internationalen Akteure, sondern vielmehr durch die vor Ort entstehende soziale Dynamik zwischen allen Beteiligten. Ich m?chte in meinem Dissertationsprojekt einen Ausschnitt dieser sozialen Prozesse untersuchen, indem ich mich den Selbst- und Fremdverst?ndnissen sowie den Interaktionsdeutungen von Intervenierenden zuwende. Der Analysegegenstand setzt sich vor allem aus den Transkripten meiner Gespr?che mit deutschen Soldaten und Mitarbeitern aus der Entwicklungs- und humanit?ren Hilfe zusammen.

Literatur

  • Bake, Julika 2018: Interventionsalltag. Zu den Selbst- und Fremdverst?ndnissen deutscher Intervenierender in Kriegs- und Krisengebieten, Bielefeld: transcript.
  • Bake, Julika/ Meyer, Berthold 2012: The German Bundeswehr Soldier between Constitutional Settings and Current Tasks, in: Sabine Mannitz / Harald Müller (Hg.): The Image of the Democratic Soldier: Tensions Between the Organisation of Armed Forces and the Principles of Democracy in European Comparison. London: Routledge, S. 67-84.
  • Bake, Julika 2011: Milit?r und Gesellschaft in Deutschland, in: Simone Wisotzki / Peter Schlotter (Hg.): Friedens- und Konfliktforschung – ein Studienbuch. Baden-Baden: Nomos-Verlag, S. 183-222.

Ansprechpartner*in

Lehrstuhl für
Politikwissenschaft, Friedens- und Konfliktforschung

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