Frau Sch?dler, Sie sind als Chefredakteurin bei der Forum Verlag Herkert GmbH t?tig. Würden Sie bitte beschreiben, wie Ihr Arbeitsalltag aussieht und welche Aufgaben dazu geh?ren?

Als Redakteurin bin ich für die inhaltliche Gestaltung der Verlagsprodukte verantwortlich. Dazu geh?rt insbesondere:

die Recherche von aktuellen Themen und Fragestellungen, die die Branche bewegt

die Recherche nach neuen Experten und potentiellen Autorinnen und Autoren, die dann Fachbeitr?ge für die Produkte verfassen

das Lektorieren/Korrigieren und Verfassen von eigenen Texten (Editorial, Interviews, Meldungen, Online Beitr?ge), die grafische Gestaltung, also Auswahl von Bildern, Gliederung von Inhalten und koh?rente und sinnhafte Abbildung der Inhalte.

Davon abgesehen unterstütze ich aktiv das Marketing für die Produkte, leiere beispielsweise Kooperationen mit Messen und externen Partnern an und gestalte die Homepage des Magazins SEO-technisch mit.

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Wie sind zu Ihrer T?tigkeit gekommen und welchen Berufsweg haben Sie ursprünglich geplant?

Ursprünglich war der Plan, direkt nach dem Master zu promovieren und l?ngerfristig an der Uni zu arbeiten, das hat aber leider aufgrund der damaligen Stellensituation nicht geklappt. Stattdessen habe ich überlegt, worin meine St?rken liegen und worin ich w?hrend dem Studium schon Freude gehabt habe. Da ich immer schon gerne mit Texten gearbeitet habe (man glaubt es kaum, aber es hat mir immer Spa? gemacht, Seminararbeiten zu schreiben) und auch sonst ein sehr kommunikativer Mensch bin, passte die T?tigkeit als Redakteurin ganz gut zu mir.

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Worauf freuen Sie sich, wenn Sie zur Arbeit gehen? Was motiviert Sie?

Ich habe ein ganz tolles Team an Kolleginnen und Kollegen um mich, mit denen die t?gliche Arbeit Spa? macht. Man hilft sich hier gegenseitig und jede/r kann sich auf die/den andere/n verlassen. Das ist sehr wertvoll. Au?erdem habe ich viel Freude daran mit Autorinnen und Autoren zu sprechen und es best?tigt mich jedes Mal, wenn die Zusammenarbeit gut funktioniert und man am Ende ein sch?nes Produkt in der Hand h?lt?mit dem alle zufrieden sind. Darüber hinaus macht es mir viel Spa? mit Texten zu arbeiten und zu Lektorieren (daher habe ich mich sp?ter dann auch für eine freiberufliche Nebent?tigkeit als Lektorin bei Klett entschieden).

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Was sind die 3 wichtigsten Kompetenzen/Softskills, die in ihrem Beruf gefragt sind?

• Selbstmanagement
• gutes Sprachgefühl
• Empathie für die Zielgruppe

Welche Schwerpunkte hatten Sie im Studium gesetzt? Warum haben Sie sich für einen Master entschieden? Wie hat Sie das Studium auf Ihre jetzige T?tigkeit vorbereitet und welche F?higkeiten haben Sie sich zus?tzlich aneignen müssen?

Im Studium war mein Schwerpunkt interkulturelle Kommunikation und Spracherwerb, sp?ter habe ich dann auch in dem Bereich doziert und die Basismodule des Studiengangs DaF/DaZ betreut. Für den Master habe ich mich in erster Linie aus Interesse am Thema entschieden (eigentlich war ja sogar eine Promotion vorgesehen). Au?erdem wusste ich zu dem Zeitpunkt noch nicht, wohin ich mich beruflich entwickeln wollte, weshalb ich den Jobeinstieg so ehrlicherweise noch ein bisschen hinausz?gern konnte.

Was ich mir zus?tzlich aneignen musste, war auf jeden Fall das Fachwissen. Im arbeite im Themenschwerpunkt Arbeitsschutz, Zoll und Logistik – da hat man vom Studium her natürlich gar keinen Hintergrund. Ansonsten wage ich zu behaupten, dass mein Studium und mein Job im Projektmanagement mich schon sehr gut auf die T?tigkeit vorbereitet haben.

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Welche Bedeutung hatten Praktika und (ehrenamtliche) Nebent?tigkeiten für Ihre pers?nliche Berufsorientierung und Ihre Einstellungschancen?

Ich glaube?Praktika oder auch eine Werkstudentent?tigkeit sind sehr wichtig, weil man weg vom theoretischen Lernen an der Uni einen Einblick in das reale Arbeitsleben erh?lt und vielleicht schon erste Eindrücke erh?lt, was man sp?ter mal (auf keinen Fall) machen will. Au?erdem ?ffnet einem ein Praktikum viele Türen und man hat potentiell die Chance, bei diesen Unternehmen sp?ter auch als Angestellte arbeiten zu k?nnen.

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Welchen Tipp k?nnen Sie Studierenden zur Berufsorientierung geben? Wie sind Sie dabei vorgegangen/was hat Ihnen geholfen?

Nutzt die M?glichkeiten, die die Uni im Bereich Berufsorientierung bietet. Das hei?t: Geht zu Jobtalks, fahrt zu Unternehmensbesichtigungen mit, nutzt Angebote für Praktika etc. Das ist eine gute Chance, Menschen aus der Praxis kennenzulernen und Kontakte abzuspeichern, die m?glicherweise sp?ter sogar einen Job vermitteln k?nnen.

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?berlegt au?erdem konkret, was euch im Studium aktuell am meisten Spa? macht: Organisiert ihr gerne? Arbeitet ihr gerne sozial oder eher alleine? Schreibt ihr gerne oder arbeitet ihr lieber mündlich? Macht es euch Spa? vor einer Gruppe zu sprechen, oder ist das eher nicht euer Ding?

Solche Fragen k?nnen dabei helfen sich selbst und seine Interessen erstmal kennenzulernen. Und seid dabei ehrlich zu euch selbst: Nur weil ihr zum Beispiel Kulturgeschichte studiert, hei?t das noch lange nicht, dass die einzige Option zu arbeiten in einer Kulturinstitution ist. Und ein p?dagogisches Studium bedeutet nicht, dass man zwangsl?ufig nur in diesem Bereich etwas findet. Es geht viel mehr darum, wo eure pers?nlichen St?rken und Interessen liegen als um das eigentliche Studienfach.

Was ich au?erdem auch gut finde, ist, bei g?ngigen Jobportalen Suchauftr?ge anzulegen und dann einfach mal die angebotenen Stellanzeigen zu prüfen. Schaut euch durch, was die Aufgaben w?ren und ob ihr euch damit identifizieren k?nnt und ob es sich vom Gefühl gut für euch anh?rt. Das gibt meistens auch schon einen ganz guten Eindruck davon, was der Markt bietet.

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Worin sehen Sie besondere Herausforderungen und Chancen in der Arbeitswelt der Zukunft aus Sicht eines:einer Sprachwissenschaftlers:in?

Eine Herausforderung und gleichzeitig Chance ist meiner Meinung nach das recht offene Kompetenzprofil, das die meisten Studis haben. Damit meine ich, dass es nicht vorab definiert ist, was man sp?ter wird wie das beispielsweise bei einem Medizinstudium oder Lehramtsstudium ist. Dadurch fühlt man sich manchmal etwas verloren, weil man selbst nicht genau definieren kann, was denn das konkrete Kompetenzprofil ist. Den Satz ?eigentlich kann ich gar nichts“ habe ich schon oft in dem Zusammenhang geh?rt – was natürlich v?lliger Bl?dsinn ist. Viel eher haben Studierende der Geisteswissenschaften die M?glichkeit, sich weitfl?chiger zu bewerben und sind nicht auf einen Bereich beschr?nkt. Ich denke, was allen Geisteswissenschaftlerinnen und -wissenschaftlern in der Arbeitswelt der Zukunft zum Vorteil wird, ist, dass sie die F?higkeit besitzen, sich neue Inhalte schnell und eigeninitiativ anzueignen und offen für unterschiedliche Themen sind. Bei mir war es im Studium zum Beispiel oft so, dass ich zun?chst von einem Thema keine Ahnung hatte und dann durch Recherche und Ausdauer trotzdem zum Erfolg gekommen bin. Damit tun sich meines Erachtens Menschen aus MINT-F?chern oder von der FH oft schwerer, weil sie nicht so flexibel sind.

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Was wünschen Sie sich für Ihre Branche?

Ich wünsche mir, dass der Arbeitsmarkt erkennt welchen Wert eine geisteswissenschaftliche Ausbildung hat und Firmen offen für die unterschiedlichsten Profile sind. Die Zeiten in denen Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer jahrzehntelang denselben Job ausgeübt haben und alles klar voneinander abgegrenzt war sind vorbei, gerade auch, weil wir durch die Digitalisierung mittlerweile in einer sehr dynamischen Arbeitswelt leben. Der Wille zu lernen und sich in neue Inhalte einzuarbeiten ist mittlerweile wichtiger denn je. Insbesondere vor dem Hintergrund des zunehmenden Fachkr?ftemangels w?re etwas mehr Wertsch?tzung für unsere Arbeit und unsere Kompetenzen manchmal sch?n.

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