Lebenslauf
Jens Soentgen, geboren 1967 in Bensberg, studierte Chemie (Staatsexamen 1994) und promovierte dann in Philosophie, mit einer Arbeit ¨¹ber den Stoffbegriff (Das Unscheinbare, Berlin 1997). Lehrauftr?ge f¨¹hrten ihn anschlie?end an verschiedene Universit?ten in der Bundesrepublik. Mehrfach war er in Brasilien als Gastdozent f¨¹r Philosophie t?tig. Seit 2002 ist er wissenschaftlicher Leiter des Wissenschaftszentrums Umwelt der Universit?t Augsburg. Seit 2016 ist Jens Soentgen Adjunct Professor of Philosophy an der Memorial University in St. John¡¯s, Kanada (Neufundland).
Von 2012 bis 2020 war Jens Soentgen Mitherausgeber der Zeitschrift GAIA ¨C ?kologische Perspektiven f¨¹r Wissenschaft und Gesellschaft.
Einen ausf¨¹hrlicheren CV finden Sie? hier.
Forschungsschwerpunkte
Meine Forschung bewegt sich im Grenzgebiet von Chemie und Philosophie. Ganz allgemein interessieren mich materielle und spezifisch chemische Ph?nomene, die ich aber aus ¨¹bergreifender philosophischer Perspektive und mit philosophischen Methoden untersuche, wobei ich bem¨¹ht bin, Resultate der Chemie stets zu integrieren. So entstand zun?chst ein Vorschlag f¨¹r einen ph?nomenologischen Stoffbegriff, dann, auf diesem aufbauend, auch eine eigene Version der stoffgeschichtlichen Methode. In mehreren Einzelstudien habe ich stoffgeschichtlich gearbeitet, etwa zum Kohlendioxid, zu Explosivstoffen, zum Gummi, zum Heroin oder zum Sauerstoff bzw. Ozon. Auch als Mitherausgeber der Reihe Stoffgeschichten und in verschiedenen Netzwerken versuche ich dieses inzwischen sehr lebendige Feld zu f?rdern und weiterzuentwickeln.
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Aktuell arbeite ich, auf dieser Grundlage, an einer philosophischen Interpretation der so genannten Elemente Feuer, Wasser, Luft (und Boden/Erde). Dabei geht es darum, eine Sicht zu entwickeln, die auch die Bedeutung dieser Grundph?nomene f¨¹r die nichtmenschlichen Lebewesen einbezieht. Erschienen ist bereits die Arbeit zum Feuer, das Buch ¨¹ber das Wasser kommt demn?chst heraus und ein Werk ¨¹ber die Luft ist in Vorbereitung.
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Neben diesen eigenen Forschungsarbeiten bin ich auch in der Organisation von interdisziplin?ren Forschungsprojekten (etwa im Bereich Environmental Health Sciences) und in der Wissenschaftskommunikation t?tig.
Lehrveranstaltungen
Philosophie des Wassers
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Aufbaumodul 4: Theoretische Philosophie
Vorlesung
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Dienstags. Ab 23. April bis 16. Juli, nicht am 21. Mai.
Ort: Universit?t Augsburg, WZU, Universit?tsstra?e 1a (gelegen zwischen Physik Nord und Sportzentrum, mintgr¨¹nes Geb?ude), Erdgeschoss, Raum 101, Geb?ude U
Zeit: 10.00 - 11.30 Uhr.
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Wasser ist an der Oberfl?che durchsichtig und licht; in der Tiefe wird es rasch dunkel. ?ber keine andere Substanz wissen wir so viel und so wenig zugleich.
In alchemistischen Texten wird das Wasser als ?Mutter¡®, manchmal auch als ?Hermaphrodit¡® verr?tselt. Beide Sinnbilder werden in dieser Vorlesung erl?utert ¨C auf der Grundlage der Ergebnisse der modernen naturwissenschaftlichen Wasserforschung. Die Vorlesung verbindet Imagination und Fakten, integriert altes und neues Wasserdenken und gelangt so zu einem neuen Verst?ndnis des Ph?nomens Wasser.
Exkursionen zu Wasser-Orten im Augsburger Welterbe, gemeinsame Betrachtung alchemistischer Werke in der Universit?tsbibliothek, ev. auch Co-Vortr?ge von Wasserexpertinnen und Wasserdenkerinnen aus anderen Disziplinen bringen andere Perspektiven herein.
Ein Ausblick auf das Element Feuer rundet die Veranstaltung ab.
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Literatur: Jens Soentgen: Philosophie des Feuers. Skript (im Digicampus), siehe auch das Buch: Jens Soentgen, Philosophie des Wassers, Zug: Die Graue Edition 2024.
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LfU-Vortragsreihe UmweltStudium?
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Nach coronabedingter Pause startet die LfU-Vortragsreihe im WS 2023/2024 erneut.
Wir bieten in Zusammenarbeit mit dem Bayerischen Landesamt f¨¹r Umwelt und der Hochschule Augsburg im Vortragssaal des LfU die Lehrveranstaltung UmweltStudium an, die sich in jedem Semester einem grundlegenden Thema zuwendet. Den Anfang macht der Thema Energie und ?kologie.
Expertinnen und Experten des LfU und Forscherinnen und Forscher geben Einblick in aktuellste Entwicklungen und praktische Umsetzungen. Die Vortr?ge finden im LfU jeweils Montags, ab dem 16. Oktober, von 12 bis 14.30 statt. Die Veranstaltung ist kostenlos. N?here Informationen bietet das Vortragsprogramm .
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Publikationen
Neu erschienen:
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Zug: Die Graue Edition, 273 Seiten.
Wasser ist an der Oberfl?che durchsichtig und licht; in der Tiefe wird
es rasch dunkel. ?ber keine andere Substanz wissen wir so viel und so
wenig zugleich.
In alchemistischen Texten wird das Wasser als ?Mutter¡®, manchmal auch
als ?Hermaphrodit¡® verr?tselt. Beide Sinnbilder werden in diesem Buch
erl?utert ¨C auf der Grundlage der Ergebnisse der modernen
naturwissenschaftlichen Wasserforschung. Der Text verbindet Imagination
und Fakten, integriert altes und neues Wasserdenken und gelangt so zu
einem neuen Verst?ndnis des Ph?nomens Wasser. Werke der K¨¹nstlerin
Stefanie Zoche begleiten den Text.
Soentgen, Jens (2024): Indigenous Knowledge and Material Histories
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Cambridge University Press, 75 Seiten, Englisch
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This Element deals with stories told about substances and ways to analyse them through an Environmental Humanitie's perspective. It then takes up rubber as an example and its many stories. It is shown that the common notions of rubber history, which assume that rubber only became a useful material through a miraculous operation called vulcanization, that is attributed to the US-American Charles Goodyear, are false. In contrast, it is shown that rubber and many important rubber products are inventions of Indigenous peoples of South America, made durable by a process that can be called organic vulcanization. It is with that invention, that the story of rubber starts. Without it, rubber would not exist, neither in the Americas nor elsewhere. Finally, it is shown that Indigenous rubber products also offer some ecological advantages over industrially manufactured ones.
Roth, Peter und Soentgen, Jens (2024): Henricus Nollius: Hermetische Physik
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Norderstedt: PubliQation, 208 Seiten.
Ver?ffentlicht durch die Universit?t Augsburg.
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Das Buch ist als Open Access bei der Universit?tsbibliothek Augsburg verf¨¹gbar unter:
https://doi.org/10.22602/IQ.9783745888522
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Soentgen, Jens (2022): STAUB - Alles ¨¹ber fast nichts
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Dtv,? 2022, 192 Seiten
Book ISBN 978-3-423-26344-3
Preis: 15,00?€?inkl. MwSt.
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?Es ist letztlich eine Kritik der instrumentellen Vernunft, die hier so originell wie sachkundig vorgetragen wird: Je mehr Staub der Mensch mit seinen Produktionen aufwirbelt, desto heftiger s?gt er am Ast seiner angema?ten Herrlichkeit. Die gute Nachricht dabei: Manches scheint reversibel. Dicke Luft kann auch wieder d¨¹nner werden, erste Schritte sind mit Feinstaubfiltern, Dachbegr¨¹nungen und anderen regenerativen Ma?nahmen bereits in die Wege geleitet.¡°
Thomas Gro?, Deutschlandfunk Kultur, 8.11.2022.
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Wenn wir ¨¹ber Staub sprechen, dann gibt es meist ein Problem: Hausstaub l?st Allergien aus, Feinstaub belastet die Stadtluft, Aerosole transportieren gef?hrliche Viren. Doch die kleinen Teilchen k?nnen noch viel mehr: Staubb?den sind sehr fruchtbar, der Amazonasregenwald ist auf die D¨¹ngung durch Saharastaub angewiesen und ohne Staub in der Luft w?re es um einiges finsterer auf der Erde.
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Eine Rezension finden Sie hier:
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Soentgen, Jens (2021): Pakt mit dem Feuer: Philosophie eines weltver?ndernden Bundes
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Matthes & Seitz,? 2021, 223 Seiten
Book ISBN 978-3-7518-0340-3
Preis:?22,00?€?inkl. MwSt.
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Der prometheische Pakt, die Kraft der Negation und der Mensch als umweltver?nderndes Wesen ¨C und Feuer als das verbindende Prisma, durch das sich die Gefahren unserer Gegenwart besser beleuchten lassen.
Die Feuer, die in Australien, Kalifornien oder Brandenburg seit einigen Jahren ganze Landstriche Sommer f¨¹r Sommer heimsuchen, sind verheerend. Noch gr??er sind jedoch die ganz allt?glichen Feuer, die in technischen Anlagen am Rande oder inmitten der modernen Metropolen, insbesondere in Asien, Amerika und Europa brennen: in Kraftwerken, in Hoch?fen, in Zementwerken, in Industrieanlagen und nicht zuletzt auch in jenen rund 1,4 Milliarden Verbrennungsmotoren, mit denen weltweit Menschen und Waren bewegt werden. Alle diese Feuer m¨¹ssten in diesem Jahrzehnt auf weniger als die H?lfte zur¨¹ckgefahren werden, in zwanzig, sp?testens in drei?ig Jahren d¨¹rfte keines mehr brennen, wenn der Klimawandel noch beherrschbar bleiben soll. Ob und wie dies m?glich ist, ist dabei nicht nur eine naturwissenschaftliche und technische, sondern auch eine philosophische Frage. Denn das Feuer ist nicht irgendein Hilfsmittel, es ist vielmehr die universelle Technik schlechthin, mit der Menschen ihre k¨¹nstlichen Umwelten nicht nur schaffen, sondern auch betreiben: Menschen machen Feuer, und Feuer macht auch Menschen. Welche Rolle spielt das Feuer in der Natur? Was hat das Feuer f¨¹r die Menschen so attraktiv gemacht, dass sie ihm bis heute die Treue halten? Und wie lie?e sich der Big Burn, der unser Zeitalter auszeichnet, reduzieren, um zumindest einen Teil der Natur vor den Zerst?rungen der feuernutzenden Menschen zu retten?
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